Rezension zu
Im Schatten des Schwertes

Im Schatten des Schwertes ist der zweite Band der spannenden Fantasy-Trilogie der US-amerikanischen Autorin Julie Kagawa, der uns nach Im Schatten des Fuchses erneut ins mystische Japan entführt. Durch dezent eingeflochtene Wiederholungen der Geschehnisse ist der Einstieg in die Geschichte denkbar einfach. Erneut begleiten wir die Halb-Kitsune Yomeko, die einzige Überlebende des schrecklichen Massakers im Tempel der stillen Winde, auf ihrer gefährlichen Reise. Die Yōkai verbirgt eine geheime Schriftrolle, die sie um jeden Preis verbergen muss. Gerät diese in die falschen Hände, ist ganz Iwagoto für immer verloren. Wie bereits im Auftakt der Reihe muss Yumeko ihre Bürde nicht alleine schultern, sondern hat mit Okame, Daisuke & Reika starke Verbündete an ihrer Seite. Der Zusammenhalt der Gruppe erstarkt mit jedem beschwerlichen Schritt der Reise und mittlerweile ist mir die Gruppe ans Herz gewachsen. Die teils von Humor durchzogene Gruppendynamik lockert das Geschehen immer wieder auf und verleiht Julie Kagawas Jugendroman Leichtigkeit. Diese steht allerdings im Gegensatz zu Kampfszenen, in denen die Halb-Kitsune und ihre Freunde blutbesudelt ums bloße Überleben kämpfen. Yumeko durchlebt charakterlich eine deutliche Entwicklung, denn oftmals erinnert kaum noch etwas an das naive Fuchsmädchen aus dem ersten Band. Sie lebt ihre Magie offener, verbirgt ihr Wesen nicht mehr und erkennt, wozu ihre Kräfte wirklich im Stande sind. Immer wieder gelingt es Julie Kagawa, mich zu überraschen. Die Entwicklung der Story verläuft nicht geradlinig, sodass in jedem Kapitel neue Details auf den Leser warten. Dennoch erscheint der Handlungsverlauf etwas schwergängiger als im Auftaktband, sodass ich an manchen Stellen nicht hundertprozentig von der Erzählung gefesselt war. Erneut tauchen wir tief in die japanische Mythologie ein und begegnen auch im zweiten Band unterschiedlichsten Fabelwesen. Gegen Ende wird deutlich, dass Yumeko die gefährlichste Etappe ihrer Reise ohne Frage noch vor sich hat. Der Ausgang ist ungewiss und die Feinde scheinen übermächtig, während ein unsichtbarer Spieler im Hintergrund die Strippen zieht. Geschickt stellt Julie Kagawa die Weichen für den Abschlussband ihrer Trilogie. Welche Überraschungen uns wohl in Im Schatten des Drachen erwarten? Insgesamt eine Geschichte, die gut an den ersten Band der Reihe anknüpfen kann. Packende Fantasy im alten Japan mit einer starken Hauptprotagonistin, die immer weiter in ihre Rolle hineinwächst. Der finale Band der Trilogie verspricht definitiv wieder spannend zu werden, denn Yumekos Weg ist noch lange nicht zu Ende. Bewertung: 4 von 5 Sternen https://prettytigerbuch.blogspot.de/