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Rezension zu
Die Hafenschwester (1)

Toller Roman mit medizinischem und historischem Hintergrund

Von: Frau_Heike
22.02.2020

Inhalt: Im Jahr 1892 wütet in Hamburg die Cholera und tausende Menschen sterben an dieser schlimmen Krankheit. Auch die Mutter und die Schwester der damals 14 Jahre alten Martha Westphal. Martha lebt mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder Heinrich im Gängeviertel in Hamburg. Nach dem Tod der Mutter reicht das Geld kaum für das Nötigste. Ihr Vater fängt mit dem Trinken an. Martha nimmt daher eine Stelle als Krankenwärterin im St. Georg Krankenhaus an um Familie über Wasser zu halten. Martha ist klug, fleißig und wissbegierig. Die Arbeit im Krankenhaus macht ihr Spaß, aber sie will mehr im Leben erreichen. Sie entdeckt die Liebe zur Medizin. Gefördert wird sie durch Dr. Schlüter. Sie bekommt eine Stelle als Lernschwester bei den Erika­-Schwestern im Eppendorfer Krankenhaus. Dort steigt sie zur OP-Schwester auf. Der Weg war mehr als steinig, schon allein deshalb, weil Martha aus armen Verhältnissen stammt. Durch eine Freundin wird sie auf die Sozialdemokraten aufmerksam, schließt sich diesen an und kämpft für die Rechte der Frauen, der Prostituierten und für bessere Arbeitsbedingungen der unterdrückten Hafenarbeiter. Bei den  Sozialdemokraten lernt die den Ingenieur Paul Studt kennen und verliebt sich schnell in ihn. Doch all dies führt unweigerlich zu Problemen an ihrem Arbeitsplatz, denn als Erika-Schwester muss man entweder ledig oder verwitwet sein. Eine Beziehung zu einem Mann oder gar eine Heirat verstößt gegen die Regeln. Und auch ihre langjährige Freundin Milli, die als Prostituierte  arbeitet, macht ihr Sorgen. Meine Meinung: Die Hafenschwester war mein erstes Buch von Melanie Metzenthin. Inspiriert durch ihre Urgroßmutter hat die Autorin diese Geschichte, welche zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht, geschrieben. Die Autorin verfügt über einen flüssigen und leichten Schreibstil, welchen ich sehr anregend fand. Die Figuren sind authentisch, liebenswert und symphatisch, Örtlichkeiten sehr ausführlich, bildhaft und detailreich beschrieben. Ich konnte mich sehr gut in die Zeit hineinversetzen und mir die Handlungsorte sehr gut vorstellen. Der geschichtliche Hintergrund ist gut in die Geschichte eingeflochten und erschien an keiner Stelle langweilig oder ausschweifend.  Die Geschichte ist spannend und mitreißend, erzählt. Besonders ergreifend fand ich die Schilderungen zu den menschenunwürdigen Verhältnissen im ärmlichen Gängeviertel. Die Autorin verbindet gut recherchierte Historik und umfangreiches Wissen in der Medizin mit einer schönen Liebesgeschichte, die sehr spannend und interessant ist (hier besonders die Einblicke in die damaligen medizinischen Verhältnisse) und mich als Leserin gefesselt hat. Auch das Cover finde ich für die Geschichte sehr passend gewählt. Fazit: Eine sehr schöne Geschichte mit authentischen Charakteren, teils dramatischen Ereignissen, interessanten Einblicken in die Geschichte und die Medizin. Berührend und emotional.  Mir hat das Lesen sehr viel Freude gemacht und ich freue mich auf die Folgebände.  

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