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Rezension zu
Dunkelsprung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Undefinierbar anders, aber einfach klasse

Von: SabrinasLeseträume
27.04.2015

Klappentext: Der Londoner Nebel lichtet sich und enthüllt eine magische Welt… Wie befreit man eine Meerjungfrau? Wie viele Flöhe passen auf eine Nadelspitze? Und kann man auch mit Hufen und Hörnern Porsche fahren? Julius Birdwell, Goldschmiedemeister und Flohzirkusdirektor, hätte nie gedacht, dass er sich einmal mit derartigen Fragen herumschlagen würde. Doch dann fallen seine Flohartisten einem Nachtfrost zum Opfer, und die geheimnisvolle Elizabeth Thorn tritt in sein Leben. Julius bleibt nichts anderes übrig, als sich weit über den Tellerrand seiner Welt hinauszulehnen – und den Sprung ins Unbekannte zu wagen. Ein phantastisches Abenteuer beginnt.. Copyright by Goldmann Normalerweise beginnen meine Rezensionen mit einem Text in dem ich das Buch selbst zusammenfasse, aber diesmal habe ich mir den Klappentext vom Goldmann Verlag ausgeborgt. Warum? Weil ich es schlichtweg nicht hingebracht habe das Buch zusammenzufassen. Nicht weil es schlecht ist. Ganz im Gegenteil, aber es ist so anders. Als ich meiner Mutter nach 150 Seiten erklären wollte worum es grob ging fielen mir keine Worte dafür ein. Nicht weil ich verwirrt war oder so. Nein, es war alles glasklar, aber einfach so viel und so anders, dass ich keine Worte dafür hatte. Daran hat sich auch mit Abschluss der Lektüre nichts geändert. Noch nicht einmal eine Zuteilung zu irgendeinem Genre ist mir gelungen. Es ist keinesfalls Phantasy obwohl sich so einiges an mystischen Wesen durch das Buch tümmelt, es ist aber auch kein Roman, denn dafür ist ihr Auftreten zu stark. Am ehesten könnte man es mit einem modernen Märchen vergleichen, dazu würde auch der Schreibstil passen und doch passt es auch irgendwie wieder nicht. Daher lasse ich dieses Buch einfach außerhalb jeder Einordnung, denn wenn es mir so wenig gelingen will, dann hat es dieses Buch sicher auch verdient in keine Schublade gepresst zu werden. Die Covergestaltung des Buches gefällt mir sehr gut. Die Farbgebung setzt hübsche Kontraste und spricht einen sehr an, da sie ungewöhnlich ist und sofort ins Auge fällt. Die vielen Schörkel verbergen Figuren und Gegenstände. Dieser Scherenschnitt ist so kunstvoll gestaltet, dass man schon bei seinem Anblick total darin verlieren kann und immer wieder neue Dinge entdeckt. Es passt einfach total zum Inhalt, denn auch hier geht es grundsätzlich darum, dass die Dinge nicht so sind wie sie scheinen und das man eben auch mal über den Tellerrand hinausschauen muss. Der Titel sagt am Anfang noch nicht sehr viel aus, klingt aber auch jeden sehr mystisch. Man denkt sich allerhand dabei und am Ende ist die Lösung so viel simpler. Dennoch ist er genial ausgewählt. Protagonisten gab es bei diesem Buch einige. Im Vordergrund jedoch standen hauptsächlich 3 Personen. Flohzirkusdirektor und Goldschmiedemeister Julius Birdwell, das mystische Wesen Elizabeth Thorn und Detektiv Frank Green. Während die beiden erstgenannten schon am Anfang zueinanderfinden und ihre Handlungsstränge über weite Strecken synchron verlaufen, stößt Green erst später zu ihnen und hat vorher seinen eigenen Handlungsstrang. Jeder dieser 3 ist auf seine eigene Art faszinierend. Green ist Detektiv und hat wohl schon allerhand Dinge erlebt, allerdings weiss er das selbst nicht so genau, da er Stammgast in einer Praxis für Vergessenstherapie ist und sich ständig seine Erinnerungen an Dinge mittels Hypnose entfernen lässt. Dennoch leidet er an Wahnvorstellungen sieht ständig Dinge, welche nicht da sind. Obwohl es nur ungefährliche Kleinigkeiten, wie ein schwarz-weißer Schmetterling, sind, machen sie ihm doch Angst, was seinen Geisteszustand angeht. Julius hingegen ist ein eher ruhiger Typ, der für seine Flöhe alles machen würde, doch er befindet sich in einer echten Zwangslage und muss dieses Abenteuer auf jeden Fall zu Ende bringen, denn er steht in der Schuld einer Nixe, welche ihm das Leben gerettet hat. Elizabeth schließlich ist wohl die seltsamste Protagonistin mit ihren Hufen, der Schlangenzunge und den Hörner. Als Faun verfügt sie über vielerlei Talente, doch auch sie ist allein machtlos gegen Fawkes, dem sie entkommen ist. Mit eben diesem Fawkes wurde ein mächtiger Antagonist geschaffen, welcher mystische Kreaturen unterjocht, ein uralter Illsuionskünstler ist und für das erreichen seiner Ziele keine Grenzen kennt. Auch wenn er nur kurz zu Beginn und dann wieder gegen Ende persönlich auftritt, so ist er doch omnipresent in der Geschichte und jagt dem Leser kalte Schauer über den Rücken, so dass man sich beim Lesen schon einmal gruseln kann. Aber nicht nur ein gewisser Gruselfaktor ist gegeben, auch die Spannung ist enorm hoch und man wird von der ersten Seite an in den Bann des Buches gezogen. Stilistisch ist es auf jeden Fall etwas schwerere Kost. Es liest sich weniger wie moderne Literatur sondern eben eher wie ein Märchen. Manche Begriffe sind schon lange aus der Mode gekommen und auch sonst ist die Sprache wenig modern, jedoch gibt genau das, diesem Buch einen ganz besonderen Touch. Es passt einfach alles zusammen und ergänzt sich zu einem tollen Gesamtbild, dass den Leser tief in die Geschichte eintauchen lässt. Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe auch 5 von 5 Punkten.

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