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Rezension zu
Für immer die Alpen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Teil Realität, ein Teil Fiktion, ein Teil Schreibstil und ein Teil Gestaltung

Von: David Hilbert
17.03.2020

Ich habe das Buch vor ca. 1 Woche beendet und seitdem versucht meine Eindrücke zu verarbeiten, um zu einer Bewertung zu kommen - was gar nicht mal so einfach war. Es sind einfach so viele Eindrücke, Details und Besonderheiten in der Gestaltung um dem Satz, die dieses Buch so besonders machen. Von Vorne. Das Buch ist die Zusammenstellung der fiktiven Tagebücher Johann Kaisers, Denunziant, Nestbeschmutzer. Oder wie man ihn heute nennen würde: Whistleblower. Die ersten Tagebücher waren für mich eher schwierig und wirkten nach bereits häufig Wiederholtem. Natürlich war Johann ein ganz besonders Kind, besonders intelligent, begabt und fing natürlich an bereits vor seiner Geburt an sein Leben und Lebensumstände zu kommentieren. Bis hierhin nichts Neues. Vermutlich hätte ich das Buch schon an dieser Stelle weggelegt, wenn der Erzählstil Johann Kaisers (oder Benjamin Quaderers) nicht so toll wäre. Sprachlich hat mir dieses Buch an vielen Stellen sehr gut gefallen. Vielen Passagen entströmt ein besonderer Witz und trifft dabei auf tolle Beschreibungen, bzw. Kommentierungen des Geschehens. Dabei gelingt es immer wieder parallele Handlungsstränge und Sprünge durch Raum und Zeit geschickt zu verweben. Beim ersten Durchblättern fallen die zahlreichen und ich teilweise über mehrere Seiten ersteckenden Fußnoten auf. Die meisten dieser verweisen auf Textstellen in den Tagebüchern Johann Kaisers oder auf Tagebücher Anderer. Ob diese Textpassagen real sind oder eben nur im Rahmen der Geschichte existieren, habe ich nicht geklärt. Aber ist das eigentlich so wichtig? Da aber an vielen Stellen reale Personen und Ereignisse eingeflochten wurden, gehe ich davon auch, dass die Verweise auf Werke Anderer real sind. Während des Lesens fragte ich mich häufig wie viel Realität und wie viel Fiktion ist. Diese Grenzen verschwimmen im Laufe der Geschichte zusehends und was bleibt ist eine gut geschriebene und lebendige Geschichte über einen Whistleblower. Klare Empfehlung für alle, die gerne in eine Geschichte abtauchen wollen, die die Realität an vielen Stellen schneidet und mit der Fiktion vermischt, ohne dabei zu fantastisch zu werden.

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