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Rezension zu
Vardo – Nach dem Sturm

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Toller Roman

Von: blaze
28.03.2020

Mit feinsinnigem Gespür schafft es Kiran Millwood Hargrave den Prozess der zunehmenden Entfremdung der überlebenden Frauen zu beschreiben. "Das Böse ist in der Frauengemeinschaft angekommen, ein Mann. Weihnachten 1617: Durch einen heftigen Sturm kommen alle Männer der Insel Vardø beim Fischen ums Leben. Die Frauen sind auf sich gestellt, werden aktiv und kämpfen und es gelingt ihnen nach und nach zurecht zu kommen. Auch Maren - die ihren Verlobten, ihren Bruder und ihren Vater verloren hat – kämpft. Nach drei Jahren schickt die Regierung Hilfe in Form von Kommissar Absalom Cornet, der die Ordnung auf der Insel wieder herstellen soll. Aber mit ihm kommt keine Hilfe, er ist ein Hexenjäger, entsetzt darüber, dass nicht alle Frauen selbstverständlich zum Gottesdienst gehen und hat nichts anderes als Hexenprozesse, Verbrennungen und Folter im Sinn. Seine Frau Ursa, die ihn begleitet, freundet sich mit Maren an und erkennt nach und nach, wer ihr Mann wirklich ist. Der Schreibstil von Kiran Millwood Hargrave ist sehr detailliert und mitreißend. Man kann sich gut in die Situation von Maren und Ursa hineinversetzen. Die Atmosphäre ist düster, beklemmend und gibt einen intensiven Einblick in das Leben der Frauen im 17. Jahrhundert. Die Protagonistinnen sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere und besonders Ursa macht eine interessante Entwicklung durch. Obwohl es sich um einen fiktiven Roman handelt, gibt es historische Hintergründe, die die Autorin in einer abschließenden Anmerkung zusammenfasst und die den Roman – ebenso wie die durch Karten gestalteten Innencover – wunderbar abrundet.

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