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Rezension zu
Perfect Twin - Der Aufbruch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannende Geschichte

Von: lovlyreader
02.04.2020

Die Menschen erschaffen Leben und verursachen Tod. Vollkommen sinnlos. Für nichts." (S. 232) Inhalt: Nach den Water Wars schlossen sich sämtliche Länder des Kontinents zum Mainland zusammen. Die Welt hat sich dramatisch verändert. Die "Alten Städte" sind überflutet, dank Bioengeneering wurden neue gigantische Städte in den früheren Wüsten geschaffen. Mitten in der Südsee, Tausende Meilen vom Mainland entfernt entstand auf einer kleinen Insel eines neuen Archipels Demesne. Demesne ist das Refugium der Reichen und Schönen, aufgebaut nach deren Wünschen und Vorstellungen des Paradieses, umspült vom künstlich erschaffenen Meer von Ion, das mit seinen blauvioletten Wellen entspannt. Die Luft um Demesne ist mit zusätzlichem Sauerstoff angereichert, die ultrareiche Bevölkerung hat alles, was sie braucht. Elysia wurde erst vor ein paar Wochen erschaffen. Sie ist 16 Jahre alt und ein Teen-Beta, eine Testversion, ein Versuch des Klonens von Nicht-Erwachsenen. Klone besitzen keine Seele, keinen Willen, ihr Chip sagt ihnen, was sie wissen müssen. Wie alle Klone hat sie bestimmte Merkmale: fuchsiafarbene Augen und ein Schwertlilien-Tattoo auf der rechten Schläfe. Elysias First, das Mädchen, von der sie geklont wurde, muss innerhalb von 48 Stunden vor ihrer Erschaffung verstorben sein, später ist ein Klonen nicht mehr möglich. Nach kürzester Zeit findet sich ein Käufer für Elysia. Klone verrichten in Demesne die Arbeit von Angestellten, da sich menschliche Arbeiter Fehler leisten und dank der entspannenden Atmosphäre von Demesne schon nach kurzer Zeit nicht mehr arbeiten wollen. Oberstes Ziel für Klone: Mach deine Besitzer glücklich. Doch was passiert, wenn plötzlich Bilder eines längst vergangenen Lebens in deinem Kopf aufblitzen? Was passiert, wenn du beginnst, zu schmecken und zu fühlen? Meinung: Vom ersten Moment an zog mich Elysia in ihr Leben. In das Leben einer gefühlskalten, da künstlich erschaffenen Person, die nur zu einem Zweck erschaffen wurde: zu dienen. Über einen kurzen Rückblick in die Zeit nach Elysias "Entstehung" und die Schulung der anfangs komplett "leeren" Klone erfährt der Leser ein paar Details über die Weltordnung und ihre Entstehung. Hier blieben viele Fragen offen, die auch bis zum Ende des Buches immer noch nicht zufriedenstellend beantwortet sind. Hier hoffe ich auf die Folgebände. Die Autorin hat es geschafft, mich von Beginn an auf die Seite der Hauptprotagonistin Elysia zu ziehen. Ich wurde mit ihr gemeinsam erworben, wusste, was ich zu tun hatte und war mit meiner Aufgabe vertraut. Die emotionslose Art, die alle seelenlosen Klone innehaben, war teils erschreckend, führte aber oft zu humorvollen Szenen vor allem im Umgang mit den echten Teenagern. Elysia entdeckt schnell das Element Wasser für sich und es wird vermutet, dass ihre First eine Schwimmerin war. Doch im Wasser sieht sie immer diesen jungen Mann, der sie anzusprechen scheint. Plötzlich wird Elysia von Gefühlen überrollt. Diese Person muss die Liebe ihrer First sein und die Gefühle, die sie für ihne hegte sind sehr stark - und auf einmal fühlt Elysia mehr als nur diese vorgegebene Liebe. Sie schmeckt, sie spürt Freude... und wo Freude ist, gibt es auch Hass. Hass auf diejenigen, die Klone wie sie unterdrücken. Aber auch hier gibt es einen Hoffnungsschimmer... Elysia erzählt die Geschichte in der Ich-Perspektive in Gegenwart, wodurch die Beziehung zwischen ihr und dem Leser zusätzlich gestärkt wird. Alle anderen Charaktere sind weit weniger tiefgründig als sie und dem Leser wird Elysias Meinung über diese quasi aufgedrückt. Demetra, genannt Demenzia, ist vermutlich das, was anfangs einer "Freundin" am nächsten kommt. Sie wurde komplett von Klonen erzogen, als ihre "Nanny" ausgemustert wurde, hat sie versucht, sich die Schwertlilie zu tätowieren. Sie will ein Klon sein, sie will nichts mehr spüren. Eine große Entwicklung macht der Sohn von Elysias neuer "Familie" durch. Ivan war zu Beginn ein sehr zurückhaltender, magerer Mensch. Dank des Trainings mit Elysia und ein wenig Unterstützung wird er zu dem, was sich sein Vater von ihm erträumte: der perfekte Anwärter für den Militärdienst. Die Nebenwirkungen seines Erfolges sind jedoch sehr fragwürdig und Ivan hat mich schockiert. Der einprägsamste Nebencharakter war für mich Tahir, der Sohn der reichsten Familie der Welt. Über ihn wurde bereits vor seinem Auftauchen viel gesprochen, was dazu führte, dass ich mir schon vorab ein Urteil bilden konnte. Der Schreibstil von Frau Cohn ist unauffällig: einfach und schnell zu lesen, die Beschreibungen ausreichend und unausgeschmückt, dennoch gut vorstellbar. Im Verlauf der Geschichte fielen mir mehrmals kleinere Logikfehler auf, die ich aber nicht als weiter störend empfand. Die Autorin setzt einen großen Schwerpunkt auf die (Fehl-)Interpretation von Gefühlen und Bedürfnissen. Daher kommt zu Reaktionen, die ich nicht immer nachvollziehen konnte. Das erste Buchdrittel wird von der Beschreibung der Welt, der Ordnung und Details über Demesne dominiert. Hier wurde mein Interesse zwar geweckt, mitreißen konnte mich die Autorin jedoch noch nicht. Mit zunehmendem Spannungsbogen fieberte ich mehr mit, war stellenweise sogar von Elysias Reaktionen überrascht. Die "großen" Überraschungen hingegen hatte ich doch schon viele Seiten eher vorhergesehen, weshalb ein "Wow"-Erlebnis ausblieb. Das selbst für mich unerwartetete Ende gab meinem Abschlussgefühl wieder einen großen Schubs nach oben und ich freue mich schon auf ein weiteres Abenteuer mit Elysia. Urteil: Mit "Beta" hat Frau Cohn eine neue, sehr lilafarbene Welt erschaffen, in der im ersten Moment alles perfekt ist. Doch hinter den Kulissen sieht es anders aus. "Beta" ist sehr gefühlsdominiert, der Leser erlebt die gesamte Bandbreite der Emotionen und deren Folgen. Ich flog beinahe über die Seiten und beobachtete die Entwicklung von Elysia mit Spannung. Nicht ganz so überraschende "Wendungen" und kleinere Logikfehler trübten meinen Lesegenuss etwas, aber eine klare Empfehlung in Form von guten 4 Büchern hat sich dieser Trilogie-Auftakt definitiv verdient.

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