Rezension zu
Solange du schweigst

Auf dieses Buch habe ich hin gefiebert, seit ich weiß, dass es auf Deutsch erscheinen wird. Nachdem „Saving Grace“ ein totaler Pageturner war und ich auch „Break Down“ von ihr total gerne mochte, war das hier also quasi ein Must Read. Alle Bücher sind übrigens Stand-Alones und können unabhängig voneinander gelesen werden. Das Buch ist in drei Teile untergliedert, und als Protagonist ist Finn in allen vertreten und führt uns in der Ich-Perspektive durch die Story. Er ist ein sympathischer Mann, innerlich gebrochen durch den Verlust seiner einstigen großen Liebe Layla, aber dennoch zufrieden mit der momentanen Lebenssituation. Er ist finanziell unabhängig, bodenständig, lebt in einem gemütlichen Cottage mit seiner Freundin, die er bald heiraten wird. Ich fand sein Verhalten realistisch, in gewisser Weise, und das hat mir sehr gut gefallen. Parallel zu Finns Perspektive bekommt der Leser noch weitere Einblicke, zum Beispiel in die Zeit, als er Layla kennenlernte. Das hat die Story zwar nicht vorangetrieben, war aber dennoch ein interessanter Erzählstrang. Leider muss ich sagen, dass mir das gewisse Etwas hier gefehlt hat. Der Funke ist einfach nicht übergesprungen. Ich fand die Story an keiner Stelle so packend, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Die Twists bauen sich langsam auf, zu langsam, so dass ich schon relativ schnell ahnte, worauf es hinauslaufen wird. Das Finale war zwar stilistisch gut geschrieben, für mich inhaltlich aber keine Überraschung. Damit will ich keineswegs sagen, dass das Buch schlecht ist. Ich hatte einfach mehr erwartet (vielleicht war meine Erwartungshaltung schuld) und hätte generell gerne mehr Thrill gehabt, mehr Gänsehautmomente. Zwar hat die Autorin gekonnt einige falsche Fährten gelegt, wenn man allerdings öfter Thriller liest, kommt man ihr recht schnell auf die Schliche. Persönliches Fazit: Persönlich würde ich das Buch in die Kategorie „Spannungsroman“ packen, denn an sich ist es eine sehr gute Story, die ihren eigenen Sog entwickelt, für einen Psychothriller jedoch zu seicht.