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Rezension zu
Die Geschichte einer anständigen Familie

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine schwierige Kindheit im Süditalien der 80er

Von: NerdLounge_at
18.04.2020

Maria de Santis wächst im süditalienischen Bari in den 80ern auf. In einer sehr konservativen, patriarchalisch strukturierten Familie. Ihr Vater hat das Sagen, seine Wutausbrüche sind für die Familie, vor allem Maria, nur schwer auszuhalten. Sie wird „malacarne“ (Teufelsbraten) genannt und hat von Anfang an das Gefühl nicht in diese Familie und nicht in dieses Viertel zu passen. „Und dann war da noch ich, Maria Malacarne. Ich war weder Fleisch noch Fisch - vielleicht war das mit ein Grund, weshalb die anderen mich fürchteten und gleichzeitig hassten. Ich stellte ihre Hackordnung infrage, brachte die Hierarchie völlig durcheinander.“ (S170). Fazit: Das Buch mag etwas an Elena Ferrantes „meine geniale Freundin“ erinnern, mir persönlich hat es aber deutlich besser gefallen. Das Destruktive ist hier die Engstirnigkeit der Gesellschaft, vor allem des Vaters, seine Wut und seine Stimmungsschwankungen, der alle ausgesetzt sind. Ich konnte Maria unglaublich gut verstehen, sie ist eine tolle, wunderbar nicht perfekte Protagonistin auf der Suche nach sich selbst. Die konservative Art der Menschen lässt Anfangs vermuten, wir befinden uns früher in der Zeit, den 60ern vielleicht. Maria ist nicht sehr viel älter als ich, für mich ist die Vorstellung einer solchen Familie und in diesem Viertel aber kaum möglich, davon abgesehen konnte ich mich unglaublich gut mit ihr identifizieren. Der Stil der Autorin gefällt mir, ich hab mich selbst als Teil der Geschichte gefühlt und das Ende hat mich doch etwas überrascht! Allerdings habe ich lange gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, deswegen der Abzug. 3,5/5🌟

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