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Rezension zu
Ich dachte, sie ziehen nie aus

Humorvoller Ratgeber gegen das leere Nest

Von: Martinas Buchwelten
29.04.2020

Heike Abidi und Lucinde Hutzenlaub haben bereits in ihrem quitschgelben Ratgeber "Ich dachte, älter werden dauert länger" mit viel Humor und Ironie beschrieben, wie es sich anfühlt, wenn man dem 50. Geburtstag in Sichtweite oder ihn gerade überschritten hat. Nun haben die beiden Autorinnen einen weiteren Ratgeber geschrieben, der sich dem nächsten Thema widmet: Dem Loslassen des Nachwuchses. Im kräftigen Orange gehalten, ziert auch diesmal die weise Eule das Cover und man stellt sofort die Beziehung zu ihrem letzten Buch her. Wie bereits gewohnt schreiben Hutzenlaub und Abidi abwechselnd zu einem Thema. Lucinde hat vier Kinder im unterschiedlichen Alter (von 12 - 23), Heike ist Mutter eines Sohnes (22). Meine Tochter feiert ihren 24. Geburtstag heute am 5. Januar und ich habe das (letzte) Loslassen schon etwas geübt ;)....(WG in einer 100 km entfernten Stadt, Auslandssemester). Momentan wohnt sie aber wieder zuhause. Somit darf ich das Loslassen noch weitere Male üben... Und das ist gar nicht so einfach! Die Beispiele, die die beiden Autorinnen wieder herausgesucht haben, sind teilweise zum Schießen und doch die Wahrheit. Wie oft habe ich mit dem Kopf genickt und dachte mir nur "Ganz genauso ist es" oder ich habe geseufzt und mich gefreut, dass ich diese Phase bereits hinter mir habe. Es geht hier nicht nur ums Loslassen, wenn die Kinder aus dem Haus gehen und erwachsen sind, sondern es geht es auch um den ersten Tag im Kindergarten oder dem ersten Schultag, die Zeit des Führerscheins, wenn die Kinder selbst mobil werden oder der erste Liebeskummer. Alles Themen, die auch die Eltern sehr berühren und emotional mitnehmen. Auch das Loslassen von den eigenen Eltern wird erwähnt und die Gedanken, dass man sich auch von ihnen verabschieden muss - und zwar für immer. Die "Gespräche" der Autorinnen sind direkt aus dem Leben gegriffen und ein kleiner "Überlebenstrainer" für uns Mütter. Auch die Zeit danach, das "empty nest syndrom", wird oftmals angeprochen und wie wir es bekämpfen können. Dieses Problem habe ich persönlich (noch) nicht, denn langweilig wird mir selten und mir stehen ja auch noch 10-15 Jahre im Job bevor. Trotzdem kann ich auch sagen, dass ich während dem halben Jahr, als meine Tochter auf Auslandsemester war, oftmals gerne jemanden zum Reden über bestimmte Themen, die ich großteils nur mit ihr bespreche, bei mir gehabt hätte. Die Themen sind wieder im Großen und Ganzen in drei Hauptbereiche aufgeteilt: Aus Küken werden Leute! Nabelschnüre, Peinlichkeiten und jede Menge Gefühle Zickzack ist auch geradeaus - Schule, Abschlüsse und Abschiede Krone richten, weitermachen: Eltern allein zuhaus Dazu kommen wieder viele Tipps und gegenseitiger Austausch, kleine Episoden aus dem Freundeskreis der Autorinnen oder auch Briefe an die Liebsten. Man erkennt sich in vielen Dinger wieder. Ich habe Neues gelernt und auch über Probleme gelesen, die mich weniger betreffen und trotzdem findet man immer wieder etwas von sich selbst auf diesen 336 Seiten. Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist locker und flüssig. Oftmals saß ich schmunzelnd vor meiner Lektüre und manchmal habe ich auch meinem Mann mit einem lauten Lacher erschreckt. Mit viel Feingefühl und Humor, aber manchmal auch etwas emotional, widmen sich Heike Abidi und Lucinde Hutzenlaub dem Thema "loslassen" und "abnabeln" - egal in welchen Lebensabschnitt sich das Kind oder man sich selbst befindet. Fazit: Ein weiterer humorvoller Ratgeber für Mütter, die wie ich das Loslassen üben - egal, in welcher Lebensphase sich das Kind befindet und welcher familiärer Meilenstein gerade eintrifft. Der Ratgeber ist mit vielen Tipps und Episoden, direkt aus dem Leben gegriffen und mit viel Feingefühl, gefüllt. Auch "Ich dachte, sie ziehen nie aus" kann ich wieder als Geschenk oder für sich selbst sehr empfehlen.

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