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Rezension zu
Die Traumdiebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Irgendwie gut, auch wenn es anders als erwartet war

Von: Buchfee - Dystopie, Fantasie und mehr
29.04.2020

Um ehrlich zu sein, habe ich mir nach dem Klappentext etwas völlig anderes von der Geschichte erwartet. Daher war ich nach den ersten Seiten auch zunehmend irritiert. Trotzdem hat mir insgesamt die Geschichte eigentlich ganz gut gefallen. Die Geschichte ist aus Sicht eines jungen Ureinwohners geschrieben, der mit einer Gruppe von Versprengten auf der Flucht ist. Der Schreibstil und die Sprache sind ganz gut an das Niveau eines Jugendlichen angepasst und weisen auch manchmal (das ist jetzt nicht negativ gemeint) eine entsprechende Naivität auf. Das eigentliche Thema, die Traumdiebe, wegen dem ich das Buch hauptsächlich gelesen habe, kommt aber eigentlich während dem Hauptteil der Story nicht zum Tragen, sondern wirklich erst relativ am Ende. Mehr ging es eigentlich um das Schicksal der verfolgten Indianer - wie gesagt, es hat mir auch gut gefallen, es war sehr einfühlsam und eindrücklich geschrieben, was diese Menschen erleiden mussten und wie verzweifelt sie versuchen, sich ihre Geschichte und Ihren Lebensstil zu bewahren. Das alles basiert zwar hier innerhalb eines fiktiven Settings, aber es entspricht natürlich auch in der Realität den Tatsachen, wie die Indianer behandelt wurden, und wurde nur ein wenig in die Zukunft versetzt. Die Idee hinter der ganzen Story finde ich allerdings einfach mega - dass die Menschen nicht mehr träumen können und man sich von den Ureinwohnern erhofft, zu erforschen, wie man dieses Debakel lösen kann. Ich hätte es allerdings vieeel toller gefunden, wenn da auf die Details - die Auswirkungen des Traummangels, die Ereignisse in den Forschungslaboren - in mehr als ein paar wenigen Absätzen eingegangen worden wäre. Doch die Geschichte wird ja nicht von einem allwissenden Erzähler geschildert, sondern eben komplett durch die Augen des jungen Frenchie, der nun mal nur seinen kleinen, örtlich begrenzten Ausschnitt der Welt sieht und von viel keine Ahnung hat. Was die Autorin wirklich gut kann ist, durch gewisse Bilder, manchmal nur einzelne Gegenstände und ein Gedanke dazu, eine gewaltige Stimmung und Atmosphäre herbeirufen. Dieses Gefühl des Alleinseins, des Gehetztseins, das vermittelt sie wirklich ganz herovrragend. Mit dem Prota habe ich zwar mitgefühlt, aber so richtig warm bin ich mit Frenchie nicht geworden. Irgendwie war er mir vom Denken und Verhalten her zu fremd. Was ich ein bisschen doof fand war, dass ich teilweise das Gefühl hatte, das hier unbedingt eine Romanze reingedrückt werden musste. Ich frage mich bei solchen Geschichten immer: Kaum treffen zwei etwa Gleichaltrige aufeinander, entsteht zwangsläufig eine Liebesgeschichte. Das ist mir irgendwie zu gewollt und die Handlung wäre auch ganz gut ohne dieses Intermezzo ausgekommen. Bewegt sich der Handlungsfluss während der ganzen Geschichte eher gemächlich, nimmt das Buch zum Ende hin einmal kurz aber heftig Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich. Dann ist es auch schon vorbei. Auch fraglich ob es realistisch ist, das sich im riesigen Kanada ein paar vereinzelte kleine Menschengruppen schicksalhaft über den Weg laufen, und zwar genau die paar, die sich kennen.... aber egal, es ist ja "nur" eine Geschichte. Fazit: Nicht, was ich erwartet habe, trotzdem eine sehr gute Geschichte, die nachdenklich macht, aber trotzdem irgendwie packt und einen weiterlesen lässt. Mehr Drama als Action und Fiction, aber die Story hat trotzdem ein "Gewisses etwas" - von mir 4/5 Sterne.

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