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Rezension zu
Das Tor

Eine Warnung vor staatlichen autoritären Strukturen

Von: Silke Schröder, hallo-buch.de
30.04.2020

Basma Abdel Aziz erzählt in ihrem beklemmenden Roman “Das Tor” von einer bedrückenden Situation, die stark an Franz Kafkas Klassiker “Der Prozess” oder an George Orwells “1984” erinnert. Alle Romane haben die Vision einer undurchdringlichen dystopischen Bürokratie gemeinsam, und auch Abdel Aziz zeigt hier die totalitäre Absurdität einer selbstherrlichen Verwaltung. Immer hilflosere Bürger kämpfen gegen undurchsichtige Gesetze, die von einer abstrakten, nie in Erscheinung tretenden Regierung verordnet werden. Damit zieht sie nicht nur einige Parallelen zum arabischen Frühling und dessen Nachwirkungen, sondern kritisiert ganz allgemein den staatlichen Autoritarismus. Dabei vergisst sie auch nicht, den wachsenden Einfluss des religiösen Fundamentalismus’ zu erwähnen und schildert sehr eindrücklich die Gefühle und existenziellen Unsicherheiten der einfachen Leute, deren Freiheiten immer mehr eingeschränkt werden. Besonders hebt sie dabei einige Frauen mit ihren unterschiedlichen Schicksalen hervor. So ist “Das Tor” eine Warnung vor staatlichen autoritären Strukturen, die die ägyptische Autorin Basma Abdel Aziz hier gekonnt ad absurdum führt – und die dennoch die Verzweiflung ihrer Protagonisten nähren. Spannend gelesen von Richard Barenberg.

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