Rezension zu
Die Traumdiebe
Eine Welt ohne Träume
Von: Nadine GrissemannDas dystopische Szenario zeigt dem Leser eine Welt nach der Zerstörung durch den Menschen und spielt in Kanada. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft gestaltet, weshalb es leicht fällt sich in die Geschichte hineinzuversetzen und mit den Figuren mitzufühlen. Bereits von der ersten Seite an wird man von der Geschichte gefesselt und erlebt zusammen mit dem Protagonisten sowohl Höhen als auch Tiefen. Die Geschichte und Kultur der Ureinwohner Kanadas als zentrales Thema des Buches wird zwar angerissen, hätte aber noch mehr in die Tiefe gehen können. Zudem fehlen vertiefende Erklärungen über den Hintergrund der Handlung. Beispielsweise darüber, was es mit der Fähigkeit des Träumens auf sich hat oder warum es zu dieser Klimakatastrophe gekommen ist. Dennoch regt der gesellschaftskritische Roman auf jeden Fall zum Nachdenken an. Zum Beispiel, wie wichtig Träume für unser alltägliches Leben und Erleben sind und wie stark sie in unserer Kultur verankert sind. Es ist kaum vorstellbar, wie sich ein Leben ohne Träume anfühlen würde. Das Buch gibt einen guten Einblick auf diese Frage und stellt treffend dar, was passieren würde, wenn Menschen nicht in der Lage wären zu träumen. Auch eine mögliche Entwicklung und Darstellung einer zukünftigen Gesellschaft wird im Buch aufgearbeitet und führt dem Leser vor Augen wie anders unsere Welt ohne die Fähigkeit zu Träumen ausschauen würde. Die Autorin verarbeitet in diesem Roman Themen, wie Unterdrückung, Vertreibung, sowie Verlust von Kultur, Sprache und Traditionen. Themen, welche auch heute noch sehr aktuell sind. Leider bleiben einige Fragen am Ende offen auf die man sich als Leser gerne eine klare Antwort gewünscht hätte. Möglicherweise kann die Fortsetzung, an welcher bereits gearbeitet wird, Aufschluss darüber geben.
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