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Rezension zu
Abgrund

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannender Thriller, der nicht allzu blutig ist, bei mir aber trotzdem für Bestürzung, Abscheu und Gänsehaut gesorgt hat.

Von: kikiwees.welt.der.buecher
17.05.2020

„Abgrund“ ist bereits der vierte Fall für Kommissar Huldar und Psychologin Freyja und nachdem Band 3 „R.I.P.“ mich nicht komplett überzeugen konnte, hat mich dieser hochspannende isländische Thriller von Yrsa Sigurdardottir bestens unterhalten. Ein Hinweis auf ein unbeaufsichtigtes Kind in einer Wohnung, dem Psychologin Freyja nachgeht und ein Toter, dessen Wohnung Kommissar Huldar aufsucht, führen dazu, dass sich die Wege von Freyja und Huldar auch in diesem vierten Fall kreuzen. Das Kind befindet sich tatsächlich in der Wohnung des Toten, allerdings kann der 3jährige Siggi weder erklären, wer ihn dorthin gebracht hat, noch wo seine Eltern geblieben sind. Eine Verbindung zwischen ihm, seinen Eltern und dem Toten scheint es nicht zu geben. Die Spurenlage ist dürftig, der Freundeskreis des Toten wenig auskunftsfreudig, aber es gilt die Eltern eines kleinen Jungen zu finden und einen Mord aufzuklären. Der Thriller beginnt hochspannend, denn im ersten Kapitel ist der Leser bei der Ermordung von Helgi hautnah dabei. Besonders die Atmosphäre des zerklüfteten Lavagebietes wurde dabei perfekt eingefangen und transportiert. Dann beginnt für Huldar und seine Kollegen die Ermittlungsarbeit, wobei die Situation auf der Dienststelle nach wie vor nicht einfach ist. Zu Chefin Erla ist das Verhältnis immer noch schwierig, Kollege Gudlaugur kämpft mit seinem Outing und dann stößt als Neue noch die neunmalkluge Lina frisch von der Uni zum Team. Es kommen also neue Charaktere hinzu, aber auch Freyja, ihr zwielichtiger Bruder Baldur und die kleinen Saga haben wieder ihren Part in der Geschichte. Der Fall ist wirklich mysteriös, undurchsichtig und von Anfang an spannend. Wo es zunächst scheinbar keine Verbindungen gibt, werden Zusammenhänge durch konsequente und hartnäckige Ermittlungsarbeit aufgedeckt und nach und nach zu einem vollständigen Bild zusammengefügt. Dabei treten Machenschaften und Motive zu Tage, die den Leser in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lassen. Ein großartig konstruierter Thriller, der auch ernste Themen, wie beispielsweise häusliche Gewalt thematisiert und an dessen Ende alle Fragen beantwortet werden. Natürlich versucht Huldar auch in diesem Band Freyja wieder näher zu kommen, dabei war es amüsant zu erleben, wie eifersüchtig er auf Freyjas neuen „Hipster“-Kollegen reagiert und welcher Methoden er sich bedient, um an sein Ziel zu gelangen. Mir persönlich ist zwischen den beiden auch im vierten Fall zu wenig passiert, aber wer weiß, auf wie viele Bände die Autorin die Reihe mit diesen zwei Protagonisten ausgelegt hat. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung für einen hochspannenden Thriller, der zwar nicht mit allzu viel Blutvergießen aufwartet, bei mir aber trotzdem für Bestürzung, Abscheu und Gänsehaut gesorgt hat.

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