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Rezension zu
Der Funke des Lebens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Etwas schwächer als gewohnt

Von: gedankenbuecherei
27.05.2020

MEINE MEINUNG: Im Grunde ist Der Funke des Lebens mit Sicherheit kein schlechter Roman. Er hat mich auch nicht zu Tode gelangweilt. Trotzdem finde ich dieses Jodi Picoult-Werk bis jetzt am schwächsten, im Gegensatz zu den vorherigen Geschichten. Wieder einmal geht es um ein gesellschaftlich wichtiges und vor allem schwieriges Thema, das Jodi Picoult aber in jeder Hinsicht wunderbar diskutieren kann. Wie der Klappentext verrät, behandelt das Buch einen Amoklauf in einem Frauencenter, der aber auf keinen Fall im Fokus des ganzen Plots steht. Vielmehr geht es um die Frage nach dem Warum, die Begründung für das, was geschieht und das ist nun mal die Tatsache, dass in diesem Frauencenter Abtreibungen vorgenommen werden. Was ich anfangs spannend fand, mit dem Fortschreiten der Geschichte aber immer problematischer fand, ist das Aufrollen der Geschichte von hinten. Es startet quasi am Ende der ganzen Geschichte und erzählt dann rückwärts, was in den Stunden vorher passiert ist. Im Endeffekt hat sich das für mich als ziemlich spannungshemmend erwiesen, weil ich das Gefühl hatte, ich weiß doch sowieso schon, wie es ausgeht. Mir war zwar klar, dass es hier nun einmal nicht um den Amoklauf an sich gehen soll, vielmehr um die Emotionen und die Einstellung der verschiedenen Protagonisten, aber dennoch war für mich nach einiger Zeit leider die Luft raus. Wir haben in diesem Buch eine Reihe von Charakteren, der Amokläufer, seine Geiseln, Verletzte und der Unterhändler Hugh, die alle zu Wort kommen und alle unterschiedliche Meinungen zum Thema Abtreibung und dem Leben haben. Jodi Picoult versteht es wie immer meisterhaft, all diese verschiedenen Denkweisen authentisch und realistisch zu formulieren und die Figuren mir als Leser nahezubringen. So bekommt man dieses schwierige Thema aus allen möglichen Blickwinkeln geschildert. Da sind die extremen Gegner, der Amokläufer und die Aktivistin Janine, die sich gegen Abtreibungen starkmacht, aber auch der Arzt Louis oder die verzweifelte Joy, die gerade eine Abtreibung hat vornehmen lassen. Viele unschuldige Personen und weniger unschuldige Personen kommen zu Wort und jeden einzelnen kann man, trotz eigener Überzeugungen, verstehen. Das ist das, was für mich Jodi Picoults Bücher ausmachen und das habe ich auch hier wiedergefunden. Jeder der unterschiedlichen Charaktere ist glaubhaft und bekommt ein Gesicht, was mich diese Geschichte auch teilweise mit Spannung folgen ließ. Leider nur teilweise, denn für mich hatte die Geschichte einige Längen, was den ganzen Roman sehr zäh erscheinen ließ. Einige Passagen hätte ich am liebsten übersprungen, da ich mir oft dachte, diese tragen nun wirklich nicht zu einer Handlung bei. In Der Funke des Lebens begleitete mich eine sehr gefühlvolle, emotionale Stimmung. Das Ende hätte ich mir doch sehr viel ausgebauter gewünscht. Der Epilog ist mir leider viel zu schmal ausgefallen, dafür, dass vorher so viel erzählt wurde. FAZIT: Ich bin hin- und hergerissen, was dieses Buch betrifft. Auf der einen Seite hat es mich zeitweise leider etwas gelangweilt und ich hätte mir mehr Spannung gewünscht, auf der anderen Seite überzeugt die Autorin wie immer mit einem sehr emotionalen Schreibstil und einer schönen Sprache, sodass ich das Buch auch gerne gelesen habe.

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