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Rezension zu
Der unsichtbare Garten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Prinzip Hoffnung

Von: Sophia
24.06.2020

„Wer einen Garten anlegt, glaubt an den nächsten Tag.“ - Audrey Hepburn Es gibt viele Auslöser, die etwas in Gang setzen, das uns plötzlich alles rauben wird, was unser bisheriges Leben auszeichnete: Banalitäten, die der Normalität angehörten; Gewohnheiten, die unseren Alltag prägten; Tätigkeiten, die unseren Job bestimmten. Mit einem Mal kann sich alles ändern. Schonungslos, irreversibel. Bei Vincent, dem Protagonisten dieser Geschichte, ist der Auslöser eine Augenerkrankung, die ihn innerhalb kürzester Zeit erblinden lässt. Dadurch ändert sich nicht nur seine Alltagsroutine, seine Wahrnehmung und Lebensqualität. Vielmehr verliert er zugleich jede Hoffnung auf eine erfüllende Zukunft, denn leider verurteilt ihn seine Freundin fälschlicherweise, sie durch die Mitteilung dieser Neuigkeit dazu bewegen zu wollen, die Beziehung zu beenden, was sie daraufhin auch ohne zu zögern tut. Dass es sich um ein Missverständnis ihrerseits handelt, da Vincent durchaus die bittere Wahrheit ausgesprochen hat, kommt der Herzlosen überhaupt nicht in den Sinn. Der Traum von einem gemeinsamen Leben in Liebe hat sich ebenso in Dunkelheit aufgelöst wie seine gesamte Existenz. Vincent versinkt, nicht nur im metaphorischen Sinne, im Düsteren. Sein einziger Wunsch ist es, die wenigen Tage, in denen er noch in der Lage sein wird zu sehen, im Haus seines Großvaters zu verbringen. Dort widmet er sich der Aufgabe, den längst verwilderten Garten neu zu bewirtschaften und macht nebenbei ebenfalls eine neue Bekanntschaft. Von Anfang an gelingt es der Autorin, mit Vincent einen Charakter zu zeichnen, dessen emotionale Hürden spürbar werden. Man ist entsetzt, empfindet Mitgefühl und durchlebt mit ihm gemeinsam einen schmerzlichen Prozess. Dadurch werden neue Perspektiven und Gedankengänge angeregt, die eigene Sicht geweitet. Am Ende bleibt das Ergebnis, dass selbst dann, wenn alles verloren scheint, Dinge geschehen, die den Auslöser einer vorherigen Katastrophe erträglich werden lassen. Die Leser dürfen einen sympathischen Protagonisten auf einem schweren Weg zu sich selbst begleiten. Fazit: Eine kurzweilige Geschichte, einfühlsam verfasst und mit einer positiven Botschaft versehen in einem traumhaft floral gestalteten Einband. Sehr zu empfehlen.

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