Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Blubbern von Glück

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

*+* Das Blubbern darf nie aufhören *+*

Von: Irve
06.05.2015

Das Blubbern von Glück Liebe Lesefreunde, „Candice Phee ist behindert“ ist so ziemlich das einzige, was ihre Mitschülerin bei einer Projektarbeit über sie zu sagen weiß. Traurig, oder? Dass Candice anders ist als alle anderen, war mir schnell klar, sehr anders sogar – aber ist das denn so schlimm? Mein erster Eindruck war zwar nicht ganz so extrem wie der von besagter Mitschülerin, aber es fiel mir zu Beginn wirklich schwer, mit dem Mädchen warm zu werden. Ich hatte die beiden Möglichkeiten, das Hörbuch abzubrechen, oder Candice eine Chance zu geben, um sie besser kennenzulernen. Ich wählte die zweite Option und war einerseits sehr froh darüber – denn sie wuchs mir immer mehr ans Herz -, andererseits aber auch sehr traurig, da sich offenbar niemand aus Candices Schulklasse diese Mühe mit ihr machte. Denn die „Behinderte“ ist alles andere als das. Sie hat ein Herz aus Gold und sieht in jedem nur das Gute. Und dies unbeirrbar, sie lässt sich auch dann nicht davon abbringen, wenn andere Menschen nicht sonderlich nett zu ihr sind. Candice hat nur eins im Sinn: Sie möchte alle Menschen um sie herum glücklich machen. Früher, als die Phee´sche Welt noch in Ordnung war, da blubberte alles vor Glück. Dieser positive Fluss versiegte, als mehrere Schicksalsschläge die Familie trafen. Nach und nach versiegte die blubbernde Glücksquelle und als der See der Fröhlichkeit völlig auszutrocknen drohte, setzte Candice alles daran, ihre Mitmenschen auf einen strahlenderen Weg zu führen. Was mich anfangs sehr irritiert hat, ist die sprachliche Gewandtheit des 12-jährigen Mädchens. Aber als ich die Erzählerin und ihre Eigenarten immer besser kennenlernte, konnte ich aber sowohl die Gründe für diese sprachliche Genialität, mit der sie so manchen Erwachsenen in die Tasche stecken konnte, als auch ihre Gedankengänge und teils absurden Handlungen sehr gut nachvollziehen. Der Autor hat eine sehr interessante Erzählform gewählt. Die Schulklasse bekam als Hausarbeit die Aufgabe, einen Aufsatz über ihr Leben zu schreiben. Von A-Z könnte man sagen, denn der Aufsatz sollte aus 26 Absätzen bestehen – für jeden Buchstaben des Alphabets einen. Candice wäre nicht Candice, wenn sie sich nicht wieder ihr eigenes ureigenes Regelwerk geschaffen hätte. So schrieb sie zwar zu jedem Buchstaben etwas, aber weit mehr als einen bloßen Absatz. Kapitel über Kapitel über ihr Leben strömten aus der Feder in ihr Heft. Und ich wurde tiefer und tiefer in die Welt der Candice Phee gezogen, die aus Haupt- und Nebenbewohnern zu bestehen schien. So kam es, dass ich das Mädel immer besser kennenlernte, aber nicht nur sie, auch ihre Eltern, der „reiche Onkel Brian“ und ihr Fisch „Erdferkel“ nahmen relativ wichtige Rollen ein. Dazu gesellte sich nach einigen Buchstaben des Aufsatzes auch noch „Douglas Benson aus einer anderen Dimension“, den zu verstehen wohl allein Candice in der Lage war. Alle anderen Bewohner ihrer Welt blieben recht blasse Charaktere, weil sie kaum Wichtigkeit für diese Geschichte besaßen und somit bis auf wenige Einschübe vernachlässigt werden konnten. In ihren Aufsatz flicht Candice nicht nur Begebenheiten mit „Live-Feeling“ ein, sondern auch die Briefe, die sie ihrer Brieffreundin schreibt. Somit ist „Das Blubbern von Glück“ sehr abwechslungsreich erzählt, das Leben des Mädchens wirkt sehr authentisch, auch wenn viele Begebenheiten mehr als abgefahren anmuten. Stand ich Candice zu Beginn noch extrem skeptisch gegenüber, entwickelte ich während des Hörens immer mehr Respekt für sie. Sie lässt sich durch Schicksalsschläge nicht aus der Bahn werfen. Sie nimmt das Leben an, wo man es nicht ändern kann und da, wo die Zukunft noch nicht in Stein gemeißelt ist, tut sie alles, um diese positiv zu beeinflussen. Dabei geht sie durchaus auch sehr unkonventionelle Wege, die wohl sonst niemand wählen würde – aber der Erfolg gibt ihr Recht. „Das Blubbern von Glück“ ist ein leicht schräger Jugendroman voller Herzenswärme und Seelentiefe. Zudem besticht er durch ein hohes Maß an individueller Kreativität, mit der ich zu Beginn erst warm werden musste, die mir dann aber großartige Unterhaltung bot. Mit Laura Maire wurde eine sehr gute Sprecherin gewählt, die sich offenbar perfekt in die Geschichte hineingefühlt hat und dementsprechend emotional las. Sie trug die Stimmung, die ich durch den Stil des Autors ohnehin schon empfand, noch ein Stück geschärfter in mich hinein. Man nimmt ihr ohne Weiteres ab, ein jugendliches Mädchen zu sein, das all die Dinge, über die es erzählt, wirklich erlebt hat. Inhalt: Ein Hörbuch, das glücklich macht! Hallo, ich bin Candice Phee, 12 Jahre alt, hundertprozent ehrlich und ein bisschen … anders. Anfang der Sommerferien bekam ich die Aufgabe, einen Aufsatz über mein Leben zu schreiben, in 26 Abschnitten, von A bis Z. Also erzähle ich von meiner großen Mission: Ich will, dass die Welt um mich wieder blubbert vor Glück! So wie früher, bevor meine kleine Schwester starb. Wie ich es schaffe, dass sich der größte Traum meines Freundes Douglas erfüllt, dass mein Vater und mein Onkel sich wieder vertragen und meine Brieffreundin mir nach Jahren zum ersten Mal antwortet, das könnt ihr alles auf diesem Hörbuch hören! Zum Hörbuch: Das Audio-Book „Das Blubbern von Glück“ (Autor Barry Jonsberg) ist im September 2014 unter der ISBN-Nr. 978-3-8445-1577-0 bei der Hörverlag erschienen. Es besteht aus 3 Audio-CDs mit einer Gesamtlaufzeit von 215 min. Zur Sprecherin: Laura Maire, geboren 1979 in München, absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt. Bekannt wurde sie durch eine Hauptrolle in der ARD-Vorabendserie “Verdammt verliebt”. Sie ist u.a. die Stimme von Kirsten Dunst und synchronisiert Ashley Greene (als Alice Cullen) in der “Twilight”-Reihe. Daneben ist sie immer wieder in “How I Met Your Mother” zu hören. Maire erhielt 2011 den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin. 2014 las sie für den Hörverlag den Thriller “Schattengrund” von Elisabeth Herrmann und erhielt für ihr “virtuoses Sprach-Spiel” noch einmal den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin. Quelle: Randomhouse

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.