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Rezension zu
ONE OF US IS NEXT

Leider nicht ganz so stark wie der erste Teil

Von: Ivy Booknerd
30.06.2020

Erinnert ihr euch noch daran, dass ich in einer meiner letzten Rezensionen geschrieben hatte, dass ich stets versuche, mit nicht allzu hohen Erwartungen an ein Buch heranzugehen, ganz gleich, wie sehr ich mich auch darauf freue? Nun, bei diesem hier ist es mir leider nicht ganz gelungen. Band Eins, One of us is lying, hatte ich seinerzeit innerhalb weniger Tage verschlungen und da ich damals noch keine Vorstellung davon hatte, was mich erwarten würde, wurde ich positiv überrascht. Richtig positiv überrascht sogar: das Buch wanderte schnell auf meine Highlight-Liste. Für mich stellte One of us is lying ein mehr als gelungener Jugendthriller dar, weshalb ich den Release der Fortsetzung, One of us is next, kaum noch erwarten konnte. Leider, leider – und glaubt mir, es tut mir am meisten weh, das zu gestehen – konnte mich der zweite Teil nicht ganz so begeistern, wie es Teil eins seinerzeit getan hatte und wenn ich ehrlich bin, hat mich das Buch aufgrund seiner fehlenden Spannung sogar ein wenig enttäuscht. Doch dazu in nachfolgender Rezension mehr: Vorab noch eine kurze Information: rein technisch gesehen, muss man das erste Buch nicht kennen, um diesen zweiten Band lesen und verstehen zu können, doch aufgrund der vielen Verweise auf die Geschehnisse von damals und des Auftauchens altbekannter Charaktere würde ich dennoch jedem empfehlen, tatsächlich mit One of us is lying zu beginnen und sich dann weiter zu One of us is next durchzuarbeiten. In diesem zweiten Teil liegt der Fokus auf einem komplett neuen Cast. Wir begleiten unter anderem Maeve (Bronwyns jüngere Schwester), Knox (Maeve’s bester Freund und gleichzeitig Ex-Freund) und Phoebe. Maeve, Knox und Phoebe finden sich inmitten eines wahnsinnigen Wahrheit oder Pflicht Spieles wieder, als ein neues, unbekanntes und bis dato gesichtsloses Klatschmaul ein neues, hinterhältiges Spiel mit der gesamten Schülerschaft der Bayview High beginnt. Nach Simons Tod scheint es fast so, als würde ein neuer Gegenspieler der Bayview High seinen Platz einnehmen wollen. Doch nicht jeder lässt sich auf dieses neue verdrehte Spiel ein. Phoebe ignoriert die Aufforderung zum Spielen und manövriert sich dadurch in eine schier aussichtslose Situation, als ein Geheimnis über sie ans Licht gerät, das sie lieber für sich selbst behalten hätte. Traurigerweise wurde besagtes Wahrheit oder Pflicht Spiel mit weit weniger Spannung, Intensität und Intrigen betrieben, als das „Spiel“ im ersten Teil. Der Fokus lag nicht auf dem Spiel oder auf den hinterhältigen Machenschaften, mithin den Geheimnissen, der Schüler, vielmehr konzentrierte sich diese Geschichte mehr auf das Drumherum, was natürlich nicht unbedingt bedeutet, dass es schlecht ist, nur leider fehlte mir hier der gewisse Kick; das gewisse Etwas, das in Teil eins auf förmlich jeder Seite spürbar war. Während der erste Teil einer aufregenden Achterbahnfahrt gleich kam, bei der man nie wusste, wo oben unten, links oder rechts ist, so würde ich One of us is next lediglich mit einer gemütlichen Karussellfahrt vergleichen. Für den Moment hat es Spaß gemacht, doch atemlos zurückgelassen hat es mich nicht unbedingt. Es fanden auch viel weniger Verstrickungen statt und auch das Spiel mit der menschlichen Psyche kam hier meiner Meinung nach leider viel zu kurz. Das Buch tut sich auch leider selbst keinen großen Gefallen damit, immer wieder auf die Geschehnisse der Vergangenheit, mithin die aus Teil eins, zu verweisen. So bekommt man als Leser quasi stets vor Augen geführt, dass es im ersten Teil viel wilder, spannender und ereignisreicher zuging und dass dieser zweite Teil einfach mit dem, was alles in Teil eins passiert ist, nicht mithalten kann. Leider konnte auch das Tempo nicht ganz mit dem ersten Teil mithalten. Während ich in der ersten Buchhälfe immer mal wieder meine Gedanken dabei erwischte, sie gelangweilt abschweiften, so überschlugen sich die Ereignisse in der zweiten Hälfte förmlich. Hier fehlte eindeutig ein wenig Balance, ein gleichmäßiger Spannungsbogen. Obwohl mich der letzte Plottwist dann aber tatsächlich überrascht und schon beinahe kalt erwischt hat, kann ich nicht leugnen, dass ich dennoch enttäuscht war – enttäuscht darüber, wer nun der Täter ist. Es fehlte mir irgendwie an allen Ecken und Kanten, die Intrigen fehlten mir, die Pretty Little Liars Vibes fehlten mir ebenfalls und alles in allem war ich stellenweise eher gelangweilt, statt unterhalten, was nicht bedeutet, dass das Buch schlecht ist. Ganz im Gegenteil, Schreibstil und insbesondere auch die Charaktere konnten mich von Anfang bis Ende überzeugen. Die Atmosphäre allerdings ließ meiner Meinung nach zu wünschen übrig und während die Geschehnisse in Teil eins noch irgendwie plausibel und realistisch erschienen, so wirkte einiges an Band zwei einfach zu realitätsfern – aus irgendeinem Grund konnte mich die Story einfach nicht fesseln. Für Fans der Autorin lohnt sich das Buch allemal, denn auch, wenn mich dieser zweite Teil nicht unbedingt überzeugen konnte, so bin ich doch nach wie vor der Auffassung, dass die Autorin wirklich ganz hervorragende Jugendthriller schreibt, die nicht nur unterhalten, sondern auch an den Nerven zerren. Vielleicht waren es auch tatsächlich meine etwas zu hohen Erwartungen, mit denen ich an das Buch herangegangen bin. Dennoch warte ich gespannt darauf, was die Autorin in der nächsten Zeit noch alles auf den Buchmarkt bringen wird und ich kann schon jetzt sagen, dass ich mir definitiv auch ihre weiteren Bücher kaufen werde.

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