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Rezension zu
Mein Jahr mit Dir

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ellas Einmal-im-Leben-Erfahrung

Von: fairydust.pages
30.06.2020

„Wenn man eine Wahl trifft, wenn man sich für einen Weg entscheidet, ist es keineswegs so, dass der andere Weg verschwindet. Der andere Weg wird für immer parallel zu dem verlaufen, auf dem man sich befindet. Man muss mit dem Wissen um das leben, was man aufgegeben hat.“ Mein Jahr mit Dir – Julia Whelan Mein Jahr mit Dir ist ein im Jahr 2018 im Penguin Verlag erschienener Einzelband. Das Buch ist im Präteritum und aus der ersten Person (nur aus Ellas Sicht) geschrieben. Das Cover hatte mich schon sehr angesprochen, aber als ich dazu den Klappentext las, in dem es um Ella und ihrem Professor Jamie ging, musste ich es sofort anfragen (an dieser Stelle möchte ich mich sehr für das Rezensionsexemplar bedanken!). Handlung: Ella kann es kaum glauben, dass sich endlich ihr Kindheitstraum erfüllt und sie nun dank eines Stipendiums in Oxford studieren kann. Ihr Plan ist perfekt: Nach einem Jahr in Oxford kehrt sie nach Amerika zurück und baut sich dort in der Politik eine Karriere auf. Doch da hat sie die Rechnung ohne ihre große Liebe gemacht. Als sie das erste Mal auf Jamie, den Leiter ihres Literaturkurses, trifft, ahnt sie zunächst nicht, dass er ihr Leben für immer verändern wird. Nicht zuletzt wegen des tragischen Geheimnisses, das auf seinen Schultern lastet … Protagonisten: Eleanor Durran, Ella genannt, ist ein authentischer Charakter. Sie ist nicht nur sehr witzig, sondern auch offenherzig. So macht sie sich in den ersten paar Tagen schon einige Freunde. Ella ist in den Fußstapfen ihres Vaters getreten, der vor seinem Tod politisch sehr engagiert war. Durch ihren Fleiß hat sie sich einen Job als Bildungsconsultant für den Wahlkampf der Senatorin Janet Wilkes ergattert, den sie von England ausführen kann. Sie ist sehr lyrikbegeistert, weshalb sie in Oxford den Kurs „Englische Sprache und Literatur von 1830 bis 1914“ belegt. Ansonsten ist sie sehr angenehm zu lesen und bis auf wenige Ausnahmen sympathisch. Dr. James Davenport, der im Buch Jamie oder auch JD genannt wird, ist ein Charakter, den man nur gernhaben kann. Der typische Brite hat mich mit seinem Humor schon öfter mal zum Lachen gebracht. Anfangs kommt er fast arrogant rüber, doch im Laufe des Buches merkt man, was für ein Romantiker in ihm steckt. Auch er hat eine Vorliebe für Lyrik. Ella geht stark davon aus, dass er das Talent hat, Gedichte zu schreiben, doch Jamie ist davon überzeugt, dass er nicht annährend an seine Lieblingsdichter herankommen wird, wobei jedoch im Laufe des Buches das Gegenteil davon bewiesen wird. Sein allerliebster Dichter ist Tennyson. Cover: Es gab diese ganz bestimmte Szene im Buch, bei der ich sofort wusste, dass das Cover auf sie basiert. Das hat mein Herz höher schlagen lassen. Doch auch ohne, dass ich Bescheid wusste, hat mich das Cover sofort angesprochen. Das schöne Nachtblau, die Silhouetten von Ella und Jamie auf dem Boot, die Stadt Oxford, die im Hintergrund angedeutet wird … schöner, passender, perfekter ging es in diesem Fall tatsächlich nicht mehr. Der Grafiker hat mit diesem Cover tolle Arbeit geleistet. Inhalt + Schreibstil: Kommen wir nun zum Inhalt. Was mir an diesem Buch sehr gefallen hat, ist die wiederkommende Thematik der Lyrik. Am Anfang jeden Kapitels befindet sich ein Gedicht, das zum Kapitel passt. Manche von der Autorin, manche aber auch von bekannten Dichtern. So oder so gehen diese Gedichte direkt ins Herz. Durch den Klappentext dachte ich zu wissen, was auf mich zukommt, aber letztendlich stellte sich heraus, dass alles anders ist, wie es zunächst den Anschein hat. Leider kann ich nicht viel zum Inhalt sagen, ohne zu spoilern, aber ich möchte hinzufügen, dass die ernste Thematik in meinen Augen sehr gut und logisch ausgearbeitet wurde. Die Nebencharaktere Charlie, Maggie und Tom, die recht am Anfang der Geschichte eingeführt werden, sind im Laufe des Buches nicht mehr wegzudenken. Das sind ganz liebe, humorvoll gestaltete Charaktere, über die man leider viel zu wenig gelesen hat. Die Geschichte spielt, wie dem Klappentext bereits zu entnehmen ist, in der englischen Stadt Oxford. Durch die bildliche Beschreibung der Autorin fühlte ich mich, als wäre ich mitten im Geschehen. Diese Beschreibung war ihr so gut gelungen, dass ich nach dem Lesen bloß noch nach England wollte. Generell ist der Schreibstil der Autorin leicht, flüssig und sehr bildlich zu lesen. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Anfangs, als sich herausstellte, dass Ella viel mit Politik zu tun hat, habe ich befürchtet, dass dies ein Hauptthema in dem Buch werden würde, aber glücklicherweise war dem nicht so. Hinzu kommt, dass sich in dem Buch sich haufenweise tolle Zitate befinden, ich habe meine Post-Its regelrecht geleert. Einen halben Stern Abzug gibt es, weil es ein paar Szenen gibt, in denen ich nicht verstanden habe, warum Ella so handelt, und weil man leider zu wenig von ihren Freunden liest. Fazit: Die Liebesgeschichte zwischen Ella und Jamie ist so normal, dass sie schon wieder wunderbar ist. Die Lyrik hat das Buch ganz besonders gemacht und durch die Tiefgründigkeit des Lebens hat das Buch nun einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen! Das Buch bekommt 4,5/5 Sternen.

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