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Rezension zu
Connect me - verbunden mit mir selbst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nichts neues

Von: Blondschopf10000
26.08.2020

Connect me ist ein Ratgeber für all die (High)Performer unter uns und will eigentlich das gerade nicht sein: ein Ratgeber. Stattdessen betont die Autorin (ausgebildete und praktizierende Gestalttherapeutin) immer und immer wieder, dass sie mit dem Buch lediglich einen gemeinsamen Weg mit der Leserin gehen möchte und jeder selbst dabei seine Entscheidungen trifft. Dies ist mir grundsätzlich sympathisch. Auch an anderen Stellen betont sie immer wieder die Grenzen ihres Buches: Es ersetzt keine Psychotherapie, keinen Arztbesuch und auch nicht die Begegnung mit dem eigenen Ich. Die Lektüre allein würde keine Veränderung hervorrufen, man müsse sich schon wirklich auf den Inhalt einlassen (ein Comittment schließen) und sich immer wieder damit auseinandersetzen. Mit diesen Abgrenzungen sichert sich die Autorin gut gegen mögliche Folgenlosigkeit bei den Leserinnen ab: Am Ende sind immer sie es, sie sich eben nicht genug mit dem Anliegen comittet haben, nicht bereit waren, zu schnell abgebrochen haben etc. Bei aller Betonung, nichts von den klassischen Typbestimmungen und Thinking-in-a-box zu halten, sondern stattdessen alle Facetten des Ichs zum Tragen bringen zu wollen und bei allen kurzen persönlichen Rückblicken der Autorin (ala „auch ich war so, bis ich das erkannt habe…“) bleibt es gerade durch den angekündigten 6 Schritte Modus und die unzähligen Praxisanleitungen zu Meditationen und Mantras ein klassischer Ratgeber, der für sich genommen sicher kein Leben verändern wird. Zudem muss ich kritisch anmerken, dass das Menschenbild der Autorin stark von ihrer eigenen Generation geprägt ist (vmtl. Anfang 40). An einer Stelle macht sie auch explizit, dass die Generationen W und Z nicht in ihr Arbeitsschema passen. Das merkt man ihrem Buch deutlich an: Es geht um Menschen, die v.a. von ihren Eltern (Nachkriegsgeneration) zu hohen Leistungen angetrieben wurden und die nun in der Mitte des Lebens merken, dass sie damit nicht alt werden. Vieles, was sie Seite für Seite betont ist für die jüngeren Generationen selbstverständlich: „Achte auf dich und deine Gefühle. Verbinde dich mit dir selbst. Achte auf dein Wohlergehen“. Da es über die Meditation solcher Sätze nicht wirklich hinausgeht, hat das Buch für jüngere Leserinnen nicht wirklich etwas zu bieten. (Deutlich auch, dass das Thema digitale Medien an keiner Stelle aufgegriffen wird). Auch die ältere Generation mit ihren spezifischen Herausforderungen ist nur als Abarbeitungsgegenstand (die Eltern, die verletzten) im Blick. Diese spezifische Zielgruppe (40-50 Jährige) wird im Klappentext leider nicht explizit! Wer in diese Zielgruppe fällt UND gerne meditiert (gut ¼ des Buches sind Meditationsanleitungen, bei denen man seine Ergebnisse nachher auf leeren Zeilen festhalten soll) und dem Mantras nicht grundsätzlich fremd sind, der/die kann vielleicht mit diesem Werk etwas anfangen. Für alle anderen ist der inhaltliche Ansatz letztlich nichts neues, sondern wiederholt die inzwischen ja populäre Rede vom „Kind in dir, das Heimat finden muss“, mit vielen Anglizismen und dem benannten 6-Stufen-Prinzip.

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