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Rezension zu
Nur wer sichtbar ist, findet auch statt

Zeig Dich!

Von: Ines
03.09.2020

Auf das Buch bin ich durch ein Interview mit der Autorin auf ZEIT ONLINE im Beitrag "Der Job kann morgen weg sein und bleibt dann von mir?" aufmerksam geworden. Das Thema ist für mich relevant, weil ich als Solo-Selbstständige eine Art Personenmarke bin und weil ich denke, ebenso wie die Autorin, dass Sichtbarkeit nicht nur beruflich, sondern auch privat eine immense Rolle spielt. Selbst, wenn ich mich verstecken möchte, muss ich dafür wissen, wie ich mich - online oder offline - unsichtbar mache, mich also bewusst mit dem Gegenteil von Sichtbarkeit beschäftigen. Mir gefallen an dem Selbstmarketing-Ratgeber der flüssige Schreibstil und die klare Ansprache der Leser durch die Autorin. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass Tjen Onaran direkt vor mir steht und nur mit redet. Die vielen Praxisbeispiele von guten und schlechten Erfahrungen samt den daraus gezogenen lehren fand ich interessant. Einen Kernpunkt nimmt das sogenannte Social Me ein (Seite 76ff) und wie man es digital präsentieren kann. Das Konzept des Social Me beinhaltet im Wesentlichen die vier Aspekte Gesicht, Stimme, Sichtbarkeit und Position. Wichtig ist dabei die Differenzierung zwischen analogem und digitalem Selbst, denn wir lassen uns nicht 1:1 im Netz abbilden. Ziel: Social Me statt Selfie-Show. Viele der Gedanken zum digitalen Auftreten finde ich hilfreich, zum Beispiel zur Verwendung von Emojis und deren unterschiedlichen Interpretationen. Ich habe mich schon bei mancher WhatsApp gefragt, was der Sender mir damit sagen möchte und ob man mich lieblos findet, wenn ich keine oder nur wenige Emojis verwende. Denn Tipp von Tjen Onaran, als Profilbilder in den Socials grundsätzlich das eigene Gesicht als Foto anstelle von einem Logo, Avatar oder anderem Bild zu verwenden, habe ich direkt umgesetzt. Ich hatte bisher teilweise ein Bild mit bunten Kreiden als Profilfoto, weil ich es schön finde und es einen hohen Wiedererkennungswert hat, aber meine (potenziellen) Kunden werden von den Kreiden nicht angeschaut. Jetzt schaust Du mir dort ins Gesicht! Als Kommunikationswirtin kenne ich alle verwendeten Fachbegriffe, aber als Laie im Thema stelle ich es mir an einigen Stellen schwierig vor, alles zu verstehen. Eine Erklärung des Fachvokabulars findet zwar manchmal im Nebensatz statt, aber wenn man die Worte noch nie gehört hat, versteht man die zum Thema folgenden Tipps vermutlich nicht vollständig. Da die Zielgruppe breit gefasst ist und sich nicht auf Marketingmenschen beschränkt, gibt das einen von fünf Sternen Abzug. An den Kapitelenden findest Du jeweils eine kurze inhaltliche Zusammenfassung des Kapitels. Auf die hätte ich verzichten können, denn die Kapitel sind kurz und übersichtlich. Was ich stattdessen aber gut fände, wäre eine Übersicht zu den Aufgaben, die die Autorin zur Entwicklung des Social Me stellt - gerne auch als Abbildung visualisiert. In einem Kapitel ist zum Beispiel die Rede von einem Selbsttest, der daraus besteht, die natürlichen Begabungen, eigenen Fähigkeiten und Interessen zu erarbeiten. Daran kann man im Rahmen eines (Selbst-)Coachings Stunden bis Tage sitzen, in dem Buch wird das mit im Fließtext eingebauten Fragen auf knapp zwei Seiten (66 und 67) abgehandelt. Der Ansatz ist super, aber dazu würde ich mir vertiefende Fragestellungen wünschen und eine übersichtliche Darstellung.

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