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Rezension zu
Keine Ahnung, was für immer ist

Worte, die verzaubern

Von: Franziska_J
20.09.2020

"Ich glaube, wir können viel mehr als gedacht, ich glaube wir können, was wir uns trauen. Wir brauchen nur Wünsche viel größer als Angst, am Ende reicht Hoffnung schon aus." Dem Erscheinen dieses kleinen Büchleins habe ich seit Monaten entgegengefiebert und nun ist es endlich da: Der inzwischen sechste Gedichtband der Poetry Slammerin und Sängerin Julia Engelmann. Schon der Titel Keine Ahnung, was für immer ist verrät, dass sich die Poetin treu bleibt. Seit ihrem Durchbruch mit dem Text One Day beim Bielefelder Hörsaalslam hat sich der Stil ihrer Texte nicht groß verändert. Und das ist auch gut so: Mit viel Witz, Liebe und Leidenschaft erzählt die Wortakrobatin auch in diesem Band von den großen und kleinen, von den sichtbaren und unsichtbaren Dingen des Lebens: Von Liebe, Trauer, Glück und Einsamkeit ebenso wie von warmen Sommertagen, vom Tanzen und von dem Gefühl, wenn der Socken im Schuh herunterrutscht. Ihre Gedichte sind Momentaufnahmen großer Emotionen. Sie beschreibt oft Kleinigkeiten, einzelne Situationen oder Szenen des Alltags und doch wird sich wohl jeder Leser in ihre inspirierenden Texte hineinfühlen können. Ein Grund, warum Engelmann ihre Leser so verzaubert, ist sicher auch, dass all ihre Texte sehr persönlich und durch ihre eigenen Erfahrungen geprägt sind. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn man z.B. das Gedichte Auch für meine Eltern liest, das inhaltlich übrigens an das Gedicht Für meine Eltern aus ihrem ersten Buch Eines Tages, Baby (2014 bei Goldmann) anschließt. Als Leser hat man einfach das Gefühl, Anteil zu haben an einem wunderbaren Leben voller Höhen und Tiefen und echter Emotionen. Darum gewinnt man auch den Eindruck, dass sich der Fokus ihrer Texte in diesem Buch ein wenig verschoben hat. Engelmann, die nun fast dreißig ist, schrieb in ihren vorherigen Büchern häufig über die Probleme des Erwachsenwerdens, während sie nun eher von den Schwierigkeiten des Erwachsenseins berichtet. Es heißt zwar immer, dass das Leben die besten Geschichten schreibe, doch in Engelmanns Fall schreibt es wohl die besten Gedichte. Das liebevoll gestaltete Büchlein, das mit zahlreichen Illustrationen der Autorin versehen ist, lädt definitiv zum Schmökern ein und ihre herzerwärmenden Worte helfen eigentlich in allen Lebenslagen: Sie machen Mut, sie trösten und sie inspirieren dazu, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Keine Ahnung, was für immer ist ist natürlich ein Muss für alle Fans von Julia Engelmann, aber auch sonst ist es jedem zu empfehlen, der etwas übrig hat für schöne Worte.

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