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Rezension zu
Dunkelsprung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein fantasievolles und wahrlich spunghaftes Abenteuer

Von: InsiEule
15.05.2015

Darum geht es: Julius Birdwell arbeitet in London als Goldschmied und Flohzirkusdirektor, zumindest war er bis vor Kurzem noch stolzer Besitzer eines Flohzirkus, bevor seine kleinen Artisten einem heftigen Nachtfrost zum Opfer fielen. Ein unfreiwilliges Bad in der Themse beschert ihm dann auch noch eine Begegnung mit einer Wassernixe, die ihm das Versprechen abringt, eine der ihren aus den Fängen des Magiers Isaac Fawkes zu befreien, der sie bei sich gefangen hält und für seine Zaubershows missbraucht. Wenig später begegnet er Elizabeth Thorn vor Fawkes Haustür: Eine mysteriöse junge Frau, die ihm anscheinend helfen will, da sie ebenfalls keine großen Stücke auf den Zauberer zu halten scheint. Dann gibt es da noch den dauerverwirrten Privatdektiv Frank Green, der eines Tages einen Besuch von einem seltsamen kleinen Mädchen erhält, die auf der Suche nach ihrer Großmutter ist. Diese sei Hals über Kopf mit einem gestohlenen Transporter abgehauen, ohne Führerschein wohlgemerkt. Als Frank das Haus der alten Dame durchsucht, kommt ihm alles sehr merkwürdig vor. Warum stehen überall Schalen mit Milch? Warum liegt die zerbrochene Figur eines Fauns auf dem Schlafzimmerboden? Und was ist das für ein zutrauliches, echsenartiges Tier, das Green dort findet? So fand ich es: Wie so oft, war ich auch auf dieses Buch sehr neugierig. Ich mag solche fantasievollen Geschichten, die vor Magie und Zauberei und kleinen Geheimnissen nur so strotzen. In der Hinsicht wurden meine Erwartungen auch vollends erfüllt. Einzig und allein der Einstieg in die Geschichte ist mir ein bisschen schwer gefallen. Es passiert auf diesen gut 380 Seiten wirklich wahnsinnig viel und gerade zu Beginn war alles sehr verworren und für mich teilweise schwer zu begreifen und nachzuvollziehen. Es gibt viele unterschiedliche Charaktere und es werden auch dementsprechend viele Handlungsstränge verfolgt, was im ersten Eindruck doch recht chaotisch und ungeordnet und im wahrsten Sinne des Wortes sehr sprunghaft daher kommt. Doch je mehr ich in die Geschichte abgetaucht bin, desto mehr hat es mich mitgerissen. Was mich unter anderem wirklich begeistern konnte, war der wunderschöne Schreibstil der Autorin. Sehr spritzig, bildhaft, teilweise auch poetisch und mit dem kleinen, frechen Augenzwinkern, der perfekt zu der Story und ihren außergwöhnlichen Protagonisten passt. Die Autorin schafft es, der Geschichte entsprechend, eine ganz individuelle Atmosphäre zu erschaffen, die einen dieses magische London voller witziger Gestalten und Fabelwesen hautnah miterleben lässt. Auch die Protagonisten selbst haben mir unglaublich gut gefallen. Sie sind wie schon erwähnt sehr außergewöhnlich, die Meisten haben im positiven Sinne eine kleine Macke, da bilden die beiden Hauptprotagonisten Julius Birdwell und Frank Green keine Ausnahme. Julius mit seinen Flöhen wirkt doch etwas befremdlich, aber auch geheimnisvoll und die Beziehung zwischen Flohzirkusdirektor und Flöhen hat etwas erstaunlich freundschaftliches. Besonders schön fand ich es aber, zu verfolgen wie sich die Charaktere weiterentwickeln, gerade in Hinsicht auf Frank Green, der einiges aufzuarbeiten hat und erstmal wieder zu sich finden muss. Vor allem, wie er (und Julius) das unbegreifliche begreifen müssen. Sehr niedlich fand ich auch Franks Sorge um das Legluas, das kleine Echsenwesen, das er im Haus der verschwundenen Dame findet. Das hat ihn mir trotz seiner zweifelhaften Vergangenheit und seinen kleinen Aussetzern nochmal mehr sympathisch gemacht. Und auch, wie die Charaktere schließlich zueinander finden und sich die Handlungsstränge miteinander verweben, fand ich echt toll ausgearbeitet. Zur Geschichte selbst möchte ich gar nicht so viel verraten, da wie gesagt wirklich sehr viel passiert. Die Story entwickelt sich um sehr viele Ecken herum und an jeder Ecke passiert wieder etwas neues, spannendes, was die Helden bewältigen müssen. Allerdings hat mich das Ende dann doch etwas frustriert zurück gelassen, aufgrund eines kleinen Cliffhangers. Nichts dramatisches, aber ich wollte halt wissen, wie es mit diesem Aspekt ausgeht. Das fand ich ein bisschen schade, dass ich als Leser da ein bisschen in der Luft hängen gelassen wurde. Mein Fazit: Ein schönes Fantasybuch, das man mit etwas mehr Aufmerksamkeit lesen sollte, da es doch ein paar Verwirrungen, gerade beim Einstieg in die Geschichte, gibt und sehr viel Inhalt auf wenigen Seiten steckt. Wenn man sich darauf einlässt bekommt man aber eine abenteuerliche Geschichte, voller skurriler Gestalten und sympathischer Charaktere, die für beste Unterhaltung sorgen. Von mir gibt es trotz der paar Kritikpunkte eine klare Leseempfehlung.

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