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Rezension zu
Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin

Eine düstere und traurige Adaption

Von: Buchfee - Dystopie, Fantasy und mehr
16.10.2020

Ich finde es fantastisch, wenn klassische Geschichten adaptiert werden. Vor allem, wenn es dann nich deutlich düsterer und blutiger zugeht. Meist sind ja auch die Originale teils schon richtig grausam, wenn man über manche Szenen nachdenkt - bei Christina Henry kommt das aber unverblümt an die Oberfläche. Mit der Original-Alice-Geschichte hat das freilich nicht mehr so viel zu tun, aber es gibt doch immer wieder Anspielungen und Parallelen, in denen man an das Original erinnert wird. Der Kern in „Die schwarze Königin“ ist die Suche nach der verschollenen Jenny, der Tochter des Hutmachers. Aber gerade in diesem Teil findet sich auch Einiges, was eher an das Märchen der Schneekönigin erinnert. Aber das macht ja nichts, auf jeden Fall gibt es auch hier eine ziemlich düstere Handlung, die von schrecklichen Erlebnissen geprägt ist, und in der sie Situationen meistens nicht ganz glücklich ausgehen. Ganz neu in dieser Version ist ja, dass Alice Zauberkräfte besitzt und somit den Verlauf der Geschichte beeinflussen kann, wobei sie natürlich selbst erst lernen muss, wozu sie überhaupt fähig ist und wie sie es anwenden kann. Mir hat es gefallen, dass ich mich in dieser Fortsetzung wieder deutlich mehr wie in einem Märchen gefühlt habe, als im ersten Teil - zwar war die Atmosphäre düster und unheimlich, aber die Handlung erinnert eher an eins - mit guten und bösen Königinnen, Riesen, Kobolde, verzauberten Wölfen und Kindern. Vor allem mag ich auch, wie Christina Henry Alice charakterisiert hat- sie ist so herrlich unkompliziert, und mit imponiert, wie sie selbst in den unmöglichsten Situationen in der Lage ist, klar und strukturiert zu denken und für sich die „einfachste“ Lösung zu finden und sich an die Umsetzung zu machen, so unmöglich es auch scheint. Ich würde es als fatalistisch-optimistisch beschreiben, wenn es sowas gibt. Am Besten gefallen haben mir übrigens die Szenen mit dem Kobold, vor allem als er die Illusionen erzeugt hat. Aber auch wenn ich es wirklich großartig finde, was sich die Autorin da ausgedacht hat, einen kleinen Makel hatte das Ganze für mich- ich bin nicht so glücklich mit dem Schreibstil von Christina Henry. Die Erzählung wirkt auch mich immer etwas zu verworren und verdreht - das ist zwar Alice‘ Geschichte auch tatsächlich, aber ich bin einfach nicht in einen richtigen Leseflow gekommen und musste immer wieder unterbrechen, da baute sich für mich kein guter Spannungsbogen auf. Daher gibt es von mir zwar volle Punktzahl für Idee und Handlungsablauf, aber einen kleinen Abzug für die erzählerische Umsetzung. Den Ausgang des zweiten Bands, der ja auch erstmal das Ende der Alice-Chroniken darstellt, fand ich recht gelungen, auch wenn der nichts mehr mit dem Original zu tun hat. Optionen für eine Fortsetzung in der Zukunft wären aber noch genug da. Fazit: Der zweite Band wendet sich inhaltlich wieder mehr dem typischen Märchen zu, ist aber immer noch sehr frei gestaltet und nur entfernt am Original orientiert. Trotz einer originellen, aber auch düsteren Handlung mit wenigen Happy-Ends hat der „verknotete“ Erzählstil den Lesefluss aber öfter gestört. Insgesamt aber auf jeden Fall lohnenswert zu lesen - 4/5 Sterne.

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