Rezension zu
Alt genug, um glücklich zu sein

Das Buch ist eindeutig an eine bestimmte Zielgruppe gerichtet: die (etwas) ältere Generation. Ich selbst gehöre zwar nicht zur Zielgruppe, dennoch war das Buch lesenswert und ich würde es Menschen aus jeglichen Generationen weiter empfehlen. Durch das Lesen des Buches ist mir eher klar geworden, was ältere Menschen benötigen, was für Sorgen sie haben und was sie herumtreibt. Auch lernt man viel Neues, mir war z.B. nicht klar was für eine Vielfalt an Lebensmodellen und Wohnvarianten selbst im Alter noch existieren und praktiziert werden können. Auch war mir nicht klar, wie negativ altern und Rente in unserer Gesellschaft eigentlich angesehen wir. Im Buch wird auf dieses negative Ansehen und die Sprache die damit zusammenhängt sehr klar eingegangen. Dabei ist es ein Mutmacher, eine positive Sicht aufs älter werden die ab und zu die negativen Seiten unterschlägt. Es werden sehr viele verschiedene Themen rund ums altern behandelt, dies zeigt sich vor allem in den unterschiedlichen Gastbeiträgen, die in der Mitte des Buches frischen Wind hereinbringen. Die Gastbeiträge bestehen aus persönlichen wie eher wissenschaftlichen Texten und behandeln verschiedenste Themen (wie z.B. Ernährung und Sport im Alter, die Menopause oder einfach persönliche Geschichten) aus verschiedenen Blickwinkel. Ein Pluspunkt der Gastbeiträge ist außerdem, dass angeführte Statistiken mit guten Quellennachweisen belegt werden. Im gesamten Buch gibt es mehrere Tipps wie man besser mit dem Leben im Alter klarkommt und wie man seine Lebensführung gestalten kann. Diese Tipps sind meiner Meinung nach nicht nur spezifisch auf ältere Menschen anwendbar - es würde jedem Menschen gut tun das Leben mit etwas mehr Gelassenheit zu sehen! Generell ist das Buch sehr schön geschrieben, es ist leicht lesbar, mit einem gewissem Humor versehen und verwendete Fachwörter werden erklärt. Ebenso wird gendert, was ein weiterer Pluspunkt ist. Auch gibt es frei zugängliches Online-Material und es wird sich auf vorherige Kapitel zurück bezogen. Auch wenn das Buch Mut macht und auch Mut machen soll ist teilweise ein Idealtypus des Alterns aufgezeigt, man hat das Gefühl das negative Seiten manchmal verharmlost werden. In einigen Themen hatte man das Gefühl, dass diese nur einseitig und nicht mit Weitblick behandelt wurden. Alles im Allem ein empfehlenswertes Buch, dass sich spezifisch mit einem bestimmten Lebensabschnitt beschäftigt, diesen aber nicht über oder unter andere Lebensabschnitte stellt (die junge Generation wird nicht abgewertet aber differenziert betrachtet) und das positive im Alter aufzeigt.