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Rezension zu
Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre

Ein opulentes historisches Drama – eng an die historischen Fakten angelehnt

Von: Marlen Blume
22.10.2020

Als ich begann, das „Kaffeehaus“ zu lesen, erwartete ich noch eine Geschichte, in dessen Mittelpunkt eindeutig das Café und die Bediensteten stehen. Schnell wurde ich eines Besseren belehrt – wer sich für dieses Buch interessiert, sollte auf jeden Fall wissen, dass das Café Prinzess am Graben in Wien zwar namensgebend für die Reihe, aber in der Handlung eher ein wiederkehrender Schauplatz ist, der (zumindest in Band 1) keine herausragende Rolle spielt (auch wenn hier einige wichtige Szenen des Buches spielen).   Nach kurzer Enttäuschung über meine fehlgeleiteten Erwartungen ließ ich mich aber auf das Buch ein und wurde – wie schon bei der Weingut-Saga von Marie Lacrosse alias Marita Spang – nicht enttäuscht.   Mit diesem opulenten Drama aus der Kaiserzeit und der österreichisch-ungarischen k.u.k.-Monarchie ist ihr wieder ein Treffer gelungen. Geschickt verknüpft sie historische Fakten mit fiktionalen Figuren und lässt die 1880er Jahre in Wien lebendig werden.   Im Mittelpunkt des Buches stehen die (fiktiven) Charaktere Sophie von Werdenfels und Richard von Löwenstein, sie eine junge Komtess, er ein Dragoneroffzier im Stab des Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn. Zu letzterem hat Richard ein freundschaftliches Verhältnis, was ihn im Laufe des Buches in große Bedrängnis und Gewissenskonflikte bringt. Sophie und Richard werden unfreiwillig Teil einer großen menschlichen und politischen Tragödie.   Bewusst erst zum Ende der Lektüre habe ich ein wenig im Internet recherchiert, aber mir hat es dann einfach den Hintern weggerissen und ich wollte unbedingt wissen, wieviel von der Handlung Fiktion und wieviel historisch belegt ist. Und ich war überrascht, wie nah die Handlung an den tatsächlichen historischen Geschehnissen angelehnt ist. Hätte ich mal gleich zum Nachwort geblättert! Denn dort beschreibt die Autorin noch einmal sehr detailliert, welche Fakten sie recherchiert und verwendet hat und an welchen Stellen sie improvisieren musste. Ich muss sagen, gerade aufgrund dieses Nachworts war ich noch einmal äußerst beeindruckt von dem Buch, denn es scheint hervorragend und mit großer Hingabe recherchiert zu sein, so dass ich trotz des Romancharakters das Gefühl habe, ich hätte eine Dokumentation über Kronprinz Rudolf im Fernsehen gesehen :-)   Den einen oder anderen Leser schreckt vielleicht der Umfang des Buches von 700 Seiten zunächst etwas ab (und dann auch noch eine Buchreihe – es kommen also wohl noch weitere 1400 Seiten auf uns zu!). Aber ich kann nur sagen – es lohnt sich! Nachdem sich der erste Band ja hauptsächlich mit dem Kronprinzen beschäftigt, rückt in Band 2 dann Kaiserin Sisi neben Sophie und Richard in den Mittelpunkt. Das (wahrscheinlich sehr intrigante) Leben am Hof wird bestimmt wieder ein Lesefest – und da lohnen sich die 700 Seiten bestimmt auch wieder!   Bis auf die Tatsache, dass am Anfang für mich Titel und Geschichte noch nicht so richtig zusammenpassten, war ich begeistert von diesem Roman und werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen! Auch anderen Fans historischer Schmöker kann ich dieses Buch wärmstens ans Herz legen.

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