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Rezension zu
Das Flüstern der Bäume

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Besitzt ein märchenhaftes "Rascheln", das mich begeistern konnte!

Von: Ro_Ke
08.11.2020

Meine Meinung: Mit „Das Flüstern der Bäume“ gestaltet der kanadische Autor Michael Christie eine Familensaga, deren Handlung sich über ein Jahrhundert, beginnend im Jahre 1908 und endend 2038, erstreckt und er bedient sich bei deren Aufbau sehr geschickt an den Jahresringen eines Baumes, um dessen Schicksal mit dem seiner Protagonisten, den Greenwoods, zu verknüpfen. Eine Idee, die in der Theorie ganz hervorragend klingt und für mein Empfinden ebenso umgesetzt wurde. Die Erzählung beginnt, analog zum äußersten Jahresring, im Jahr 2038, mit dem ein apokalyptisches Szenario vorgestellt wird, in dem die Natur demnach weitestgehend zerstört ist und es lediglich auf Greenwood Island noch eine nennenswerte Anzahl von Bäumen gibt. Diese kanadische Insel dient fortan als Erholungsresort für Reiche und hier arbeitet Jacinda Greenwood als Naturführerin/Reisebetreuerin und ist sich der eigentlichen Verbindung, die in der Namensgleichheit steckt nicht bewusst. Erst durch das auftauchende Tagebuch ihrer Großmutter offenbaren sich ihre Wurzeln und die damit einhergehende tiefe Verbundenheit zu den Bäumen, die sie umgeben. So beginnt eine spannende/tragische und sehr ergreifende Reise bzw. Familiengeschichte, die in den Jahren/Jahresringen 1908, 1934, 1974 und 2008 Halt macht und am Ende schließlich zu Jacinda Greenwood ins Jahr 2038 zurückkehrt. Michael Christie erzählt somit eine durchaus große, weit umfassende, Geschichte, dessen Kern die Brüder Everett und Harris bilden, die auf völlig gegensätzliche Art und Weise mit dem Wald bzw. den Bäumen verbunden sind. Profitgier auf der einen und die Liebe zur Natur auf der anderen Seite prallen gewaltig aufeinander, wodurch sich zwischen beiden eine starke Rivalität entwickelt. Begleitet wird diese zudem von einer Kindesentführung, die eine weitere spannende Ebene entstehen lässt und in ihrem Verlauf eine besondere Frau vorstellt, die ihr Leben völlig dem Umweltschutz, insbesondere dem Schutz der Bäume, gewidmet hat. Die Zeichnung seiner Figuren gestaltet der Autor fernab von reinem Schwarz-Weiss-Denken, was starke Empathie entstehen lässt und diese dadurch durchweg (be-)greifbar für mich waren. Es entwickelt sich zudem eine starke Nähe/Sogwirkung zum Geschehen, ausgelöst durch einen sehr bildhaften und dynamischen Schreibstil. Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass es einige Momente innerhalb der Handlung gibt, durch die eine gewisse Glaubwürdigkeit oder auch Logik infrage gestellt werden kann, ich persönlich diesen aber etwas angenehm märchenhaftes zuschreibe, das dieser Geschichte, trotz ihrer oft düsteren Atmosphäre und Zukunftsaussicht, einen ganz eigenen Zauber verleiht. Von mir deshalb eine ganz klare Leseempfehlung! Fazit: Die schicksalhafte Verbindung der Greenwoods mit den Wäldern Kanadas besitzt ein märchenhaftes "Rascheln", das mich begeistern konnte!

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