Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Flüstern der Bäume

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine bewegende Familiengeschichte

Von: Lesegezwitscher
26.11.2020

Wow, dieses Buch hat mir einiges abverlangt. Nach Beendigung dieses Buches kann ich sagen: nur am Ende lassen sich die einzelnen Mosaikteile zu einem wahren Kunstwerk zusammen legen. Der Inhalt ist schwer zusammenzufassen. Das Buch wird rückwärts erzählt. Wir starten bei Jake Greenwood 2038, die auf Greenwood Island lebt und arbeitet, einer der letzten Orte, auf denen es sich gut leben lässt. Denn aufgrund Kapitalismus und Konsum wurde die Umwelt zerstört, nur noch reichen Leute können sich ein gutes Leben leisten. Durch ihren Exfreund erfährt Jake eines Tages etwas über ihre Familiengeschichte, die berührend und tragisch zugleich ist. Die Stärke des Buches ist auf jeden Fall, dass es rückwärts erzählt wird bis ins Jahr 1908 und es dann wieder chronologisch in die Zukunft (2038) geht. So kennen die Leser:innen schon die Geschichte, diese wird aber immer nur puzzlestückartig erzählt und erst als die Geschichte wieder vorwärts erzählt wird, füllen sich die Lücken. Das Buch portraitiert die verschiedenen Schicksale der Familienmitglieder. So erfahren wir etwas über die Geschichte zweier Brüder, deren Schicksale nicht unterschiedlicher hätten ausfallen können. Wir begleiten einen Mann, der mit einem Säugling auf der Flucht ist, bis hin zu einer Frau, die alles für den Umweltschutz und vor allem für die Bäume tut und schwer entsetzt ist, als ihr Sohn Schreiner werden will. Das Schicksal eines Vaters, der alles dafür tut, damit seine große Familie um die Runden kommt und sich dabei immer weiter in ein schwarzes Loch stürzt. Der Roman ist nicht "spannend" und hat tatsächlich einige Längen, sodass auch ich bei knapp 200 Seiten überlegen musste, ob ich abbreche, zumal ich ja noch über 300 Seiten zu lesen hatte. Aber irgendwas an der Geschichte hat mich doch gefesselt und ich bin froh, durchgehalten zu haben! Die einzelnen Schicksale sind so berührend, machen wütend und am Ende scheitern auch einige Helden, wohingegen die "Falschen" gewinnen. Es zeigt auf, welche Entscheidungen im Leben zu welchen Konsequenzen führen und dass einige Entscheidungen über Leben und Tod bestimmen. Es handelt von mutigen Taten, die heimlich getroffen werden, nie ihre verdiente Anerkennung erhalten und doch so heldenhaft sind. Vieles bleibt unausgesprochen und unentdeckt. Die Schicksale sind miteinander verwurzelt, so wie es auch die Bäume sind, die sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen, wenn man sich darauf einlassen kann, dass dieses Buch nur als Ganzes glänzt. Man muss sich durch einige Längen kämpfen, aber es lohnt sich. Ein Buch über das Mensch sein, das menschlich sein, über Liebe, Familie und ihre Definition, Umweltschutz und das Bewusstsein zur Natur.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.