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Rezension zu
Meine geniale Freundin - Das Hörspiel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Sie wollte nicht nur verschwinden, jetzt, mit sechsundsechzig Jahren, sondern auch das ganze Leben auslöschen, das hinter ihr lag."

Von: Travel Without Moving
29.01.2021

"Sie wollte nicht nur verschwinden, jetzt, mit sechsundsechzig Jahren, sondern auch das ganze Leben auslöschen, das hinter ihr lag." Lila und Elena sind bereits seit über 60 Jahren miteinander befreundet, als Lila eines Tages spurlos verschwindet. Elena weiß, dass ihre Freundin schon seit mindestens 30 Jahren darüber nachgedacht hat, Neapel zu verlassen, und nun scheint die passende Zeit gekommen zu sein: Alle Kleider, Schuhe, Bücher, Fotos, Filme und Lilas PC sind weg. Um das Geheimnis um Lilas Verschwinden aufzudecken, denkt Elena zurück an die gemeinsame Zeit mit ihrer Freundin und erzählt im ersten Teil der Tetralogie von der Kindheit und Jugend der beiden Mädchen. Ich kann durchaus behaupten, dass ich Elena Ferrante-Fan bin. Ich habe einige Bücher der Autorin gelesen, aber die Neapolitanische Saga hat es mir ganz besonders angetan, und ich habe sowohl die vier Bücher der Saga gelesen und zusätzlich als Hörbuch gehört als auch die ersten beiden Staffeln der Fernsehserie gesehen. All diese Medien mag ich sehr, und nun habe ich auch noch das Hörspiel zum ersten Band gehört, das mich genauso begeistert hat wie die Bücher, Hörbücher und Verfilmungen. Ich kenne Neapel nicht von eigenen Reisen, war aber schon sehr oft in Italien und finde, dass die Autorin die Stimmung in den 1950er Jahren und das italienische Flair sehr gut eingefangen hat. ‚Meine geniale Freundin‘ hat mich von Anfang an nach Italien im Allgemeinen und Neapel im Besonderen versetzt und vermittelt zwischen den Zeilen viele Informationen über die Geschichte des Landes und der Stadt sowie über die Mentalität, die Kultur und die Gepflogenheiten der Bewohner. Zwar wird die Geschichte sehr detailreich erzählt, aber meiner Meinung nach sind die Schilderungen so lebendig, dass die Geschichte auch ohne große Paukenschlagmomente auskommt. Wer sich von dem Buch eine durchweg spannungsgeladene Geschichte mit rasanten Wendungen verspricht, wird von der Lektüre sicher enttäuscht werden, denn ‚Meine geniale Freundin‘ ist eher ein Buch der leisen Töne, das auf den ersten Blick wie der oberflächliche Bericht über eine Mädchenfreundschaft wirkt, bei tiefergehender Betrachtung jedoch einen perfekten Abriss des Lebens in Neapel und der Gesellschaftsstruktur im Italien der 1950er Jahre bietet. Das Hörspiel ist selbstverständlich gekürzt, so dass einige Aspekte der Geschichte fehlen. Die Sprecher und die Hintergrundgeräusche sind aber sehr gelungen, geben der Geschichte den passenden Anstrich und sorgen für eine perfekte Stimmung. Ich empfehle das Hörbuch für alle, die die Bücher/Hörbücher bereits kennen und gerne ihre Erinnerungen an die Saga auffrischen möchten, oder an diejenigen, die zum ersten Mal in Ferrantes Neapel-Tetralogie hineinhören und sich einen ersten Eindruck bilden möchten. Generell lege ich natürlich allen die (nicht gekürzten) Bücher und Hörbücher an Herz, weil die Geschichte einfach so toll und so toll erzählt ist. Elena Ferrante: Meine geniale Freundin. Das Hörspiel. Band 1 der Neapolitanischen Saga. Aus dem Italienischen von Karin Krieger. Hörspiel mit Rosalie Thomass, Enea Boschen, Hanna Scheibe und vielen anderen. der Hörverlag, 2020; 22 Euro.

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