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Rezension zu
Die Schweigende

Die Verschwiegene - Spannendes Grundthema, doch leider mit vielen Klischees umgesetzt.

Von: Fleur de livres
05.02.2021

Meinung: Das Cover zeigt ein Häuschen im Hintergrund und vorne sind Blumen/Sträucher zu sehen. Das Cover passt gut zu den anderen Büchern der Autorin. Ich mag es. Die Autorin hat sich hier ein Thema ausgesucht, welche eine düstere Geschichte der Kinderheime in Deutschland betrifft. Die Handlung spielt, wie auch in anderen Büchern von ihr auf zwei Zeitebene. So erfährt der Leser nach und nach, was in der Vergangenheit geschehen ist und wieso es soweit in die Gegenwart hinein reicht. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, doch ich persönlich finde die doch recht kleine Schrift in dem Buch nicht allzu gut. Aber jeder empfindet das zum Glück anders. Die Seiten fliegen diesmal nicht ganz so schnell an einem vorbei, doch das tut dem Buch keinen Abbruch. Gefallen hat mir, dass die Kapitel die Namen der Charaktere trugen und man somit immer wusste, aus welcher Sicht man gerade in der Handlung mitgenommen wird. Man lernt Karin kennen, einmal als junges Mädchen und dann später als Mutter der drei Töchter. Man erfährt, warum sie so abweisend und kühl gegenüber ihrer Familie ist. Doch genau dieses Verhalten fand ich mehr als klischeehaft besetzt. Klar ist das, was sie erlebt hat in ihrer Kindheit alles andere als wundervoll und liebevoll zu benennen. Doch genau hier hätte die Autorin die Möglichkeit gehabt, entgegen des Klischees des verstörten jungen Menschen, der im Alter emotional vollkommen abgestumpft ist, zu agieren. Auch die drei Töchter von Karin besetzten mehr oder weniger sehr viele Klischees und ich muss sagen, bis auf eine der Töchter sind diese mir ziemlich auf die Nerven gegangen. Besonders die jüngste Tochter hätte ich gerne das ein und oder andere Mal echt gerne geschüttelt und gefragt, ob sie noch ganz klar ist. Sowas von arrogant, egozentrisch und niederträchtig habe ich lange nicht in einem Buch gelesen. Also eine Sympathieträgerin ist die definitiv nicht. Jeder der drei Töchter haben, durch die Kälte ihrer Mutter ihr Päckchen zu tragen, aber dass der Tod des Vaters dieses zerrütte Verhältnis erst hat aufbrechen lassen, fand ich schon merkwürdig, denn die Familie hätte sich schon eher aus dem emotionalen Misstrauen retten können. Klar ist der Tod des Vaters und Ehemanns ein guter Einstieg in die Vergangenheit, aber ich hätte mir gerne einen anderen Weg der Aufarbeitung gewünscht. Man merkt aber, dass die Autorin sich mit dem Thema und der Auswirkung beschäftig hat. Die Recherche merkt man, dass möchte ich auch gar nicht als Kritikpunkt sehen, sondern eher die Beschreibungen der Charaktere. Denn dadurch ist das Buch nicht wirklich fließend zu lesen, was schade ist. Die Abgründe und die Traumen der Vergangenheit sind gut beschrieben, doch immer nah am Klischee. Doch insgesamt eine interessante Verknüpfung des Familientragödie mit der Vergangenheit, die nach einem bekannten Schema erzählt wird. Fazit: Spannendes Grundthema, doch leider mit vielen Klischees umgesetzt.

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