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Rezension zu
Kriegsklingen - Die Klingen-Saga

Stellenweise zäh, aber vielversprechend

Von: Endlose Seiten
18.03.2021

»Kriegsklingen« ist der erste Band der »Klingen«-Saga von Joe Abercrombie. Hierzulande ist das Buch bereits im Jahr 2006 erschienen. Ich wurde aber erst vor kurzem auf Abercrombie aufmerksam und die »Klingen«-Saga schien mir ein perfekter Einstieg zu sein, um den Autor kennenzulernen. Die Kapitel sind so aufgebaut, dass verschiedene Figuren abwechselnd im Vordergrund stehen und die Handlungsstränge zunächst nichts miteinander zu tun haben, bevor sie am Ende doch noch zusammenlaufen. Das wusste ich natürlich nicht, als ich mit dem Buch angefangen habe und so kam es, dass ich mir oft unsicher war, welche Richtung das Ganze noch einschlagen wird. Hinzu kommt, dass es dem Autor oft nicht gelingt, die Spannung aufrechtzuerhalten. Vielleicht hat das auch etwas damit zu tun, dass das Buch 800 Seiten umfasst. Es wurde häufig etwas zäh und ich hatte Zweifel, ob ich mit dem Lesen fortfahren sollte. Wie man sieht, habe ich mich dazu entschlossen, dranzubleiben, auch wenn mir schnell klar wurde, dass ich keine schwindelerregende Dynamik zu erwarten brauche. Irgendwann störte mich das aber auch nicht mehr, weil die Protagonisten es endlich geschafft haben, mich in ihren Bann zu ziehen. Am meisten hat mir gefallen, dass niemand perfekt ist und alle ihre Macken haben, sogar der gut aussehende Hauptmann Jezal dan Luthar. Der junge Mann ist sehr ehrgeizig, kommt aus einer wohlhabenden Familie und scheint eine vielversprechende Zukunft zu haben. Keiner ahnt jedoch, wie es in seinem Inneren aussieht und wie oft er an sich selbst zweifelt. „[...] man braucht Angst, um Mut entwickeln zu können.“ – Zitat (Seite 716, »Kriegsklingen« von Joe Abercrombie) Logen Neunfinger hat ebenfalls einen gewissen Ruf, der ihm vorauseilt und mit dem er zurechtkommen muss. Zum Teil ist das der Verdienst vieler angsteinflößender Geschichten, die über Logen kursieren. Einiges davon entspricht jedoch der Wahrheit. Die nächste Figur könnte ein Indiz dafür sein, dass Abercrombie der Meinung war, dass ein Fantasy-Buch ohne einen alten weisen Zauberer nicht auskommt. In »Kriegsklingen« heißt dieser Zauberer Bayaz und in meinen Augen ist er der Grund dafür, dass die verschiedenen Handlungsstränge am Ende ineinanderfließen. Ohne Bayaz wären sich viele Figuren höchstwahrscheinlich nicht begegnet, was ihn wohl zu der Schlüsselfigur macht. Inquisitor Sand dan Glotka darf aber auch nicht außer Acht gelassen werden. Dieser kann sehr brutal, zynisch und verbittert sein, was damit zusammenhängen könnte, dass er seit einer Weile als Krüppel leben muss. Neben den genannten Charakteren gibt es zahlreiche weitere interessante schillernde Persönlichkeiten. Als da wären Major West und seine Schwester Ardee, Ferro Maljinn, Yulwei und viele andere, deren Namen man sich schwer merken kann :-D Über das worldbuilding lässt sich nicht besonders viel sagen, da der Autor mit seinen Beschreibungen sehr sparsam umgeht. Es werden hier und da einige Städte und Völker genannt und man kann einiges aus dem Kontext schließen, aber Abercrombie macht sich keine Mühe, näher darauf einzugehen. Ich hoffe, dass die Fortsetzungen diesbezüglich mehr Informationen liefern werden. Die Magie hat bei mir ebenfalls viele Fragezeichen hinterlassen. Das fand ich schade, da ich mehr darüber erfahren wollte. Die vielen Kraftausdrücke passen zu der düsteren Stimmung und der Brutalität, die in dem Buch oft an den Tag gelegt wird. Es geht um das blanke Überleben und darum, sich durchsetzen zu können. Das Buch ist also eindeutig nicht dazu da, die Laune zu heben. Fazit Für mich stellt »Kriegsklingen« den Anfang eines großen und spannenden Abenteuers dar, das vielleicht - oder besser gesagt, hoffentlich - erst in Band 2. richtig beginnen wird. Im ersten Band geht es vielmehr darum, die Figuren kennenzulernen und sich an alles zu gewöhnen. Nichtsdestotrotz liefert der Auftakt viel Potenzial und ich hoffe inständig, dass dieses in Folgebänden entfaltet wird.

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