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Rezension zu
An einem Tag im November

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Was geschah mit Emilie?

Von: Belles Leseinsel
29.05.2015

An einem Tag im November verschwindet die fünfjährige Emilie Brenner spurlos. Die Vermisstenanzeige wird von den Eltern erst Stunden später aufgegeben, die Suche der Polizei verläuft ergebnislos. Kommissar Arno Klinkhammer nimmt die Ermittlungen auf und erfährt so nach und nach Dinge, die bereits vor Monaten begannen und unweigerlich zur Katastrophe führen mussten. Ein Ehepaar ist auf der Rückfahrt von Freunden. Sie sind viel zu spät losgefahren, dann noch in einen Stau geraten. Es ist mitten in der Nacht, als sie endlich ihre Ortschaft sehen, nur noch eine scharfe Kurve. Doch diese nimmt der Ehemann zu schnell und kann nicht mehr reagieren, als etwas von den Scheinwerfern erfasst wird. Nach diesem sehr beklemmenden Prolog beginnt Petra Hammesfahr mit der eigentlichen Geschichte. Diese erzählt die Autorin mithilfe von Zeitsprüngen und einer Fülle von Beteiligten. Deren Charakterbeschreibungen sind jedoch so gut gelungen, dass man diese Vielzahl an Mitwirkenden und auch deren Schicksale, auf welche die Autorin stellenweise verstärkt eingeht, gut auseinanderhalten kann. Regelmäßig wechselt Petra Hammesfahr zwischen den aktuellen Geschehnissen rund um die verzweifelte Suche nach Emilie und den Ereignissen, die sich Monate zuvor rund um die Neubausiedlung „Garten“ abgespielt haben. Petra Hammesfahr greift hier ebenfalls einiges an Themen auf. Es geht um Mobbing an Schulen, um gewaltbereite Jugendliche, um Misshandlung, um Diebstahl, um psychisch gestörte junge Erwachsene, um Vernachlässigung von Kindern berufstätiger Eltern, um Verrat und um einiges mehr. Nach und nach erhält man einen Überblick über die Geschehnisse im Vorfeld des Verschwindens von Emilie. Doch dieser hilft einem nicht wirklich weiter, um festzustellen, was mit Emilie geschehen ist. Klar ist nur, dass Anne mit Emilie an dem Samstag allein zu Hause war, es stark geregnet hatte und Anne ihrer Tochter deswegen verboten hatte, ihr neues Fahrrad draußen zu benutzen. Emilie spielt friedlich im Wohnzimmer und Anne schläft ein. Als sie wieder aufwacht, ist Emilie verschwunden. Petra Hammesfahr gelingt es hervorragend, immer wieder Zweifel zu schüren, ob dem Schicksal von Emilie. Und bei der Fülle der Akteure ist lange nicht ersichtlich, wer möglicherweise und aus welchen Beweggründen Emilie etwas angetan haben könnte. Petra Hammesfahr erzählt ihren Roman sehr feinfühlig, die Autorin geht sehr gut gelungen auf die Gefühlswelt der verschiedenen Akteure ein, erschafft durchweg eine äußerst beklemmende Atmosphäre und schildert das Geschehnis, welches der schlimmste Alptraum für Eltern nur sein kann, mitreißend und äußerst eindringlich. Und trotzt des eher ruhigem, nachdenklichen Schreibstils gelingt es Petra Hammesfahr problemlos, die Spannung kontinuierlich zu steigern und eine Auflösung zu präsentieren, die durchaus so nicht zu erwarten ist. Fazit: Beklemmende, komplexe Story, bei der eine Aneinanderreihung von Zufällen zur Katastrophe führen … eindringlich erzählt.

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