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Rezension zu
Die langen Abende

Immer wieder Olive

Von: Steffi
02.04.2021

In "Die langen Abende“ von Elizabeth Strout lernen wir die Bewohner von Crosby, einer kleiner Küstenstadt in Maine, kennen. Es ist ein Episodenroman, der uns als Rahmenhandlung einen Einblick in das Leben der pensionierten Lehrerin Olive Kitteridge gewährt. Dazwischen sind Kapitel eingestreut, die vom Leben weiterer Bewohner Crosbys berichten. Und so unterschiedlich diese Menschen auch sind, kennen sie doch alle auf die ein oder andere Weise die einzigartige Olive. Viel passiert nicht in diesem ungewöhnlichen Roman. Und dennoch hat er es geschafft mein Interesse bis zum Ende aufrecht zu erhalten, was vor allem an der meisterhaften Erzählkunst Elizabeth Strouts liegt. Selten zuvor habe ich es erlebt, dass jemand das Alltägliche auf solch interessante Weise beleuchtet. Man liest von den Sorgen der Menschen, von Einsamkeit, aber auch von Liebe. Ein großes Thema dieses Buches ist zudem das Altern mitsamt des Wehmuts und der Ängste, die damit einhergehen. Man erfährt aber auch wie schön das Leben trotz aller Beschwerlichkeiten sein kann. Das Bindeglied zwischen den Geschichten ist die unnachahmliche Olive Kitteridge. Sie ist ein unangenehmer Charaktere, ehrlich, eigensinnig und oftmals schroff. Sie legt ihren Finger mitten hinein in die Wunden. Und doch oder vielleicht gerade deshalb ist sie mir mit der Zeit sehr ans Herz gewachsen. Vor allem die Szenen, in denen ihre harte Schale Risse bekommt, sie weicher wird und neue Menschen in ihr Leben lässt, habe ich sehr genossen. Gerne hätte ich noch mehr Personen durch die präzise Beobachtungsgabe Olives kennengelernt. Da dieses Buch die Fortsetzung des Romans "Mit Blick aufs Meer" ist, das ich noch nicht gelesen habe, habe ich zum Glück bald die Möglichkeit dazu. Fazit: Ein feinfühliges, lebensbejahendes Portrait der Bewohner einer Küstenstadt in Maine.

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