Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Kino am Jungfernstieg - Der Filmpalast

Hamburg in den 50ern

Von: Streifis Bücherkiste
02.04.2021

Lilli Paal arbeitet nach ihrem Unfall bei der Wochenschau als Cutterin und verleugnet ihre erfolgreiche Karriere beim Film. Doch eines Tages bekommt sie Filmmaterial zum Schneiden, in dem John Fontaine als Journalist zu Wort kommt. Plötzlich tritt John auch wieder leibhaftig in ihr Leben und nach und nach klärt sich, was rund um den gemeinsamen Unfall wirklich passiert ist. Das Buch liest sich richtig flott und dass der Vorgängerband schon eine Weile her ist, macht sich kaum bemerkbar, da die Autorin es geschickt fertigbringt, nicht nur Lilli ihr Gedächtnis zurückzugeben, als auch den Leser damit wieder auf Stand zu bringen. Die Geschichte besticht durch vielschichtige Charaktere, die den Leser für sich vereinnahmen, oder aber abstoßen. Lillis Familie fand ich bis auf ihre Nichte nur schwer zu ertragen. Leider muss man aber feststellen, dass viele damals so dachten und auch handelten. Was ich nicht ganz nachvollziehen konnte war die Fixierung des Klappentextes auf die Ereignisse bei den Dreharbeiten im Jahr 44. Die stellen zwar die Verbindung zu Thea von Middendorff her, beeinflussen aber die Handlung des Buches nur marginal. Für mich hatte dieser Strang der Geschichte einen eher nebensächlichen Einfluss. Was mir gut gefallen hat, war die Einbindung gesellschaftlicher Themen, wie die Tatsache, dass verheiratete Frauen kein eigenes Konto haben durften und auch die Berufstätigkeit von der Zustimmung des Ehemanns abhängig war. Auch die Scheidungsmöglichkeiten, die Frauen meist benachteiligten kommen zur Sprache. Alles in allem war es ein tolles Buch, dass die Geschichte des Vorgängers gut zu Ende erzählt und alles zu einem befriedigenden Ende bringt. Von mir daher eine Leseempfehlung!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.