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Rezension zu
Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin

Düster, spannend aber doch ziehend

Von: readworlds
17.04.2021

Vorwort » „Die schwarze Königin“ ist der zweite Band aus der „Die Chroniken von Alice“ Reihe. Dementsprechend könnte meine Rezension eventuelle Spoiler zum ersten Teil aber auch bereits Spoiler zum zweiten Teil enthalten. Also wenn du die Reihe noch lesen möchtest, hast aber das erste Buch noch nicht hinter dir, dann warte lieber noch ein wenig mit dem Lesen der Rezension. Meine Meinung » Wie im Vorfeld besprochen, handelt es sich bei dem Buch um den zweiten Band. Er setzt nahtlos und ohne große Zwischenereignisse an das Ende des ersten Bandes an. Das ermöglichte mir ein schnelles und gutes Reinfinden in die Handlung und Situation, da zwischen den beiden Büchern etwas Zeit vergangen ist. Als Leser macht man sich nun mit Alice und Hatcher auf die Suche nach Hatcher‘s Tochter Jenny. Die Stadt hinter sich gelassen, dringen die beiden dabei immer weiter in das Reich der weißen Königin ein und bieten somit auch die gefundene Einladung für merkwürdige Geschöpfe und Kreaturen aller Art. Immer weniger hat die Geschichte etwas mit der eigentlichen Alice-Handlung zu tun, sodass man als Leser mit dem Verlauf des Buches auch keinerlei Parallelen zur Vorlage ziehen kann. Doch das Buch ist etwas Besonderes, das haben wir ja schon mit dem ersten Teil einsehen müssen. Brutalität ist hier nicht nur ein Nebenbegriff. Zahlreiche Gefahren müssen überwunden werden und da Schrecken die Protagonisten auch nicht vor Waffen zurück. Doch insgesamt gibt es diesmal nicht so viele unterschiedliche Personen, die man neu kennenlernen wird. Die Anzahl ist recht überschaubar, was nach dem großen Sammeln aus Band Eins schon recht angenehm war. „Die Schwarze Königin“ bietet neben den Abenteuern, Gegnern und seltsamen Geschöpfen aber auch die Möglichkeit, sich genauer mit Alice Charakterentwicklung zu beschäftigen. Im Laufe des Buches wird sie immer mehr zu der Zauberin, die sie im ersten Band noch nicht zu sein wusste. Das setzt aber auch den Fokus besonders auf Alice, weshalb die Geschichte und Handlungen weniger spannungsgeladen sind, als man es vom Vorgänger gewohnt ist. Der erste Abschnitt des Buches plätscherte beispielsweise nur so dahin und wies wenig energiegeladene Momente auf, was mir das Lesen sehr erschwerte. Der zweite Abschnitt war dafür etwas attraktiver gestaltet und die Geschichte bzw. Handlung nahm von Seite zu Seite immer mehr an Fahrt auf. Riesen, verzauberte Dörfer, gestohlene Kinder, die weiße Königin, die schwarze Königin, der schwarze König, Kämpfe. Also man merkt anhand meiner Aufzählung, dass es im zweiten Teil einiges zu entdecken gibt. Was es aber plötzlich nicht mehr zu betrachten gab, war das Zusammenspiel zwischen Alice und Hatcher. Seine Entwicklung konnte man mit Verlauf des Buches irgendwann gar nicht mehr beobachten, da er als Protagonist plötzlich verschwand. Im Zusammenhang mit der Geschichte ergab es Sinn, war vielleicht sogar auch nötig, damit Alice endlich aus sich rauskam, dennoch fehlte mir persönlich plötzlich ein sehr interessanter Charakter. Umso mehr habe ich mich dann aber auf ein Wiedersehen gefreut, was mir zum Glück nicht verwehrt geblieben ist. Etwas, was mir jedoch leider irgendwie verwehrt wurde, waren geregelte Pausen. Ein Prolog und die Einteilung in zwei große Abschnitte sorgten dafür, dass man als Leser ohne Kapitel selbst für angenehme Pausen sorgen musste. Leider, denn immer, wenn ich dachte, es wäre eine geeignete Stelle, musste im am nächsten Tag doch noch mal zwei Seiten vorher lesen, um zu wissen, wo ich mich gerade befand. Vielleicht ist es mein eigenes Empfinden, doch Kapitel haben mir einfach sehr gefehlt, um auch mal durchatmen zu können. Der Schreibstil hat es nämlich in sich. Einerseits lässt es sich mit flüssiger Butter vergleichen. Wenn sie einmal anfängt zu schmelzen, kann sie nicht mehr aufhören. Also dementsprechend war es schwierig, sich von den Seiten loszureißen. Anderseits war er auch sehr metaphorisch. Was bedeutet, dass man als Leser immer wieder mit vielen Bildern vorm inneren Auge konfrontiert wurde, da die Metaphern eben diese in einer großen Menge erschufen. Ohne eingeschalteten Kopf oder einfach mal zum Abschalten und entspannen konnte ich nicht zu dem Buch greifen. Viel zu häufig kam es nämlich vor, dass ich am nächsten Tag nichts mehr über das Gelesene wusste. Also hieß es: nochmal die letzten Seiten lesen. Das zog sich bei mir leider über Wochen hin, weil ich mich nie bereit gefühlt habe, das Buch zur Hand zu nehmen und nun komplett zu lesen. Erst als ich mir wirklich ein komplettes ruhiges Wochenende Zeit für „Die Schwarze Königin“ genommen habe, konnte ich die Seiten in einem Rutsch durchlesen und bemerken, wie wortgewaltig und wortgewandt der Schreibstil der Autorin doch ist. Mein Fazit » Für mich war der zweite Band kein Buch, was man einfach mal zwischendurch zum abschalten lesen konnte. Ich musste mir explizite Zeit nehmen und mich wirklich mal fallen lassen. Dann wurde ich aber von einer Vielzahl wortgewaltiger Seiten aufgefangen. Spannungsgeladen und voller Abgründe konnte ich mich erneut mit Alice und Hatcher in ein naja eher gezwungenes Abenteuer um Leben und Tod schmeißen. Genießen und mal wirklich abschalten ging leider trotzdem nicht. Allen voran, weil ich nie wusste, wann ich ne Pause machen könnte. Da haben mir Kapitel zwischendurch wirklich gefehlt. Von mir gibt es für das Buch 3,5/5 🌟 Doch wer weiß, der erste Band hat mir gut gefallen, da werde ich bestimmt auch zum nächsten Buch von Christina Henry greifen und dem ganzen eine neue Chance geben.

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