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Rezension zu
Caspers Weltformel

Reise zu sich selbst

Von: Sarah
16.05.2021

Stell dir vor, du stehst am Bahnhof. Verträumt schaust du auf ein Plakat, nur um festzustellen, dass dein Zug ohne dich losgefahren ist. Was nun? Nun Casper sieht das als Fingerzeig, um aus seinem aktuellen Leben auszubrechen und sich treiben zu lassen. Jahrelang hat er an seiner Weltformel gebastelt, die alles enthalten soll, um die Welt zu einem besseren Ort und einem selbst zu einem besseren Leben zu verhelfen. Der Zufall will es, dass er in Budapest landet und János und Ilona kennenlernt. Zwei Menschen, die ein so vollkommen anderes Leben leben als Casper. Casper, der strukturierte Physik-Doktorand trifft auf János, den LKW-Fahrer, und Ilona, die mehr oder weniger in den Tag hinlebt. Im Wechsel erzählt das Buch die Geschichte einmal aus der Sicht von Casper, wie er sich mehr und mehr aus den Klauen der Struktur und Kontrolle befreit und zum anderen aus der Sicht von Ilona, die eigentlich nur ihren Prinzen sucht, um ein gemachtes Nest und Geld zu haben. Doch was passiert, wenn zwei so verschiedene Charaktere aufeinander treffen? Nun, die ersten Auseinandersetzungen lassen nicht lange auf sich warten, denn Caspers Weltverbesserungsdrang sitzt so tief in ihm, dass er nicht ohne ihn sein kann, so sehr auch will. Ob und wie die beiden sich annähern? Das wird auf knapp 320 Seiten erzählt. Sprachlich passt sich das Buch dem Inhalt an. Moderne Sprache und entsprechend des jeweiligen Hintergrundes haben die Figuren ihren eigenen Wortschatz. Der eine Charakter, bisher erfolgreich, trägt die Nase ein wenig hoch, der andere lässt sich trotzdem davon nicht beeindrucken, was zu den gewünschten Reibereien zwischen den Charakteren führt. Lange Zeit waren beide Charaktere so, dass man sie als Stereotypen für ihren Standpunkt sehen konnte, doch an dem Punkt, wo es zu einer Entscheidung kommt, hat sich das Buch nicht so entwickelt, wie ich es mir vorgestellt hätte. Doch was will das Buch sein? Gesellschaftskritik? Liebesgeschichte? Selbstfindungsbuch? Das Buch bietet hier mehrere Möglichkeiten und jedem Leser steht es offen, sich eine Seite davon auszusuchen. Für mich hat das Buch nicht so geendet, wie ich es mir gedacht habe, da zu viele Gedanken für mich offen bleiben. Daher 3,5 von 5 Zügen

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