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Rezension zu
Die Farbe des Nordwinds

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Hallig"

Von: Literaturwerkstatt-kreativ / Blog
05.07.2021

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“stellt vor: „Die Farbe des Nordwinds“ von Klara Jahn „Damals“ um 1825 Die beiden Brüder Arjen und Hendrik Martenson wuchsen auf einer Hallig auf. Das Leben dort war hart und die beiden Brüder mussten schon als kleine Kinder mitarbeiten. Nach dem Tod der Eltern verließ Arjen die Hallig und ließ seinen kleinen Bruder in der Obhut einer Nachbarin zurück. Erst viele Jahre später kehrte Arjen als Lehrer mit seiner Frau auf die Hallig zurück. Er hoffte, dass sein Bruder ihm verziehen hatte das er ihn damals nicht mitnahm. „Heute“ Ellen kehrt nach zwanzig Jahren als Lehrerin auf die Hallig zurück, von der sie als Jugendliche eigentlich nie weg wollte, weil sie sich in deren Schönheit verliebt hatte. „Schon immer hat Ellen sich wie eine Besucherin in ihrem eigenen Leben gefühlt. Außer einmal, als Kind, als sie mit ihrer Mutter kurz auf den Halligen lebte. Abreisen wollte sie damals nicht, doch sie hatte keine Wahl. Nun kehrt sie zurück auf dieses merkwürdig vertraute Fleckchen Marschland. Und zu Liske, die damals wie eine Schwester für sie war. Ihre Annäherung wühlt alte Konflikte wieder auf, doch Ellen lässt sich nicht entmutigen. Denn sie weiß: Dies ist ihre Seelenheimat.“ Fazit: Klara Jahn (Pseudonym für Julia Kröhn) hat mich auf eine außergewöhnliche, unterhaltsame und sehr informative Reise auf eine Hallig mitgenommen. Sehr passend stimmt sie uns auf ihre Geschichte mit einer Strophe aus Rilkes Gedicht „Die Insel“, ein. Der Schreibstil der Klara Jahn ist sehr lebendig und unterhaltsam, aber vor allem sehr malerisch und bildhaft. Das Leben auf einer Hallig war einem beim Lesen sehr gegenwärtig, ob man nun bei sonnigem Wetter dort spazieren ging, oder aber bei „Land unter“ um sein Leben ringen musste. Geschickt erzählt und verwebt sie ihre Geschichte in zwei Erzählstränge – „Damals“ und „Heute“ -, die immer wieder wechseln. Dabei gelingt es die Autorin hervorragend, die Spannung atmosphärisch sehr dicht aufzubauen und bis zum Ende hin zu halten. Mir persönlich hat der Erzählstrang „Damals“, die Geschichte um die große Sturmflut von 1825 ein kleines bisschen besser gefallen, sie war geschichtlich sehr interessant und absolut informativ. Ihre Protagonisten hat Jahn allesamt mit großer Ausdrucksstärke versehen, sodass deren Gefühle und Erlebnisse nachfühlbar und verständlich waren. Sehr deutlich führt Klara Jahn uns in ihrem Erzählstrang „Heute“ vor Augen, wie es um die Vergänglichkeit der Halligen bestellt ist, denn der Klimawandel und der damit verbundene Meeresspiegelanstieg sind eine große Bedrohung für das gesamte Wattenmeer. Dazu kommt der immense Berg an Plastikmüll, der zudem eine große Gefahr für die Küstenvögel darstellt. Somit hat die Autorin nicht einfach nur einen Roman geschrieben, sondern uns gleichzeitig auf einen geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Diskurs rund um die Halligen präsentiert; nebenbei habe ich auch so manches über Seevögel gelernt. Eine unterhaltsame, berührende und sehr informative Reise auf eine Hallig! Besten Dank an den „Heyne Verlag“ für das Rezensionsexemplar.

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