Rezension zu
Frau Merian und die Wunder der Welt
Schönes Panorama des späten 17. Jahrhunderts
Von: ZitreneIn ihrem Roman entfaltet Ruth Kornberger sehr kenntnis- und detailreich das Leben der Menschen an der Schwelle zum 18. Jahrhundert. Dabei porträtiert sie die außergewöhnliche Künstlerin Sybille Maria Merian, die gleichzeitig auch einen bedeutenden Beitrag zur Naturforschung geleistet hat, als lebendige, mitten im Leben stehende und mutige Frau, die sich ihr Glück hart erkämpfen muss. Die Liebesgeschichte mit Jan de Jong nimmt für meinen Geschmack etwas zu viel Raum ein und wirkt in ihrer Geheimniskrämerei bisweilen arg konstruiert. Dennoch verhilft sie dem Roman dazu, dass er von einer reinen Geschichtsschreibung wegkommt, zugunsten zu einer lebendigeren Schilderung der Charaktere. So werden die Personen deutlich vielschichtiger, und das tut dem Buch auch gut. Alles in allem hat mir der Roman gut gefallen. Ich würde mir mehr solcher historischer Porträts von Frauen in der Wissenschaft und Kunst wünschen, denn das Augenmerk liegt leider bis heute viel zu sehr auf den Errungenschaften der Männer.
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