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Rezension zu
Kellerkind

Bestechend komplex

Von: SabrinasLeseträume
10.06.2015

Rose Benninghoff, eine sehr erfolgreiche Anwältin, liegt mit durchgeschnittener Kehle in ihrer Münchner Luxuswohnung. Als das ermittelte Team um Hauptkommissar Wächter eintrifft finden sie im Keller den 14- jährigen Oliver. Seine Hände und sein Gesicht sind blutbesudelt und sein Körper ist mit Blutergüssen übersät. Außerdem kann er sich an nichts erinnern. Was ist mit dem Jungen geschehen? Während ein Jahrhundertwinter die bayrische Hauptstadt in seinen eisigen Klauen hält, beginnen die Ermittlungen, aber schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen Opfer und Täter. Viele scheinen ein Motiv zu haben, aber es fehlen hieb- und stichfeste Beweise. Werden Wächter und sein Team es schaffen den Fall zu lösen? Das Cover zeigt ein altes Haus irgendwo im Nirgendwo. Die Farbgebung ist sehr düster gehalten und würde auch hervorragend zu einem Thriller passen. Das Haus ist zwar nicht der Tatort, aber im Laufe der Geschichte wird es zu einem Dreh- und Angelpunkt, in dem eine Menge passiert. Deshalb kann ich sagen, dass es wirklich gut gewählt wurde. Zum Titel kann man sagen, dass er sich auf Oliver bezieht, wenn wie man schon aus der Kurzbeschreibung erkennt, dreht sich die Geschichte hauptsächlich um ihn. Denn mit dem Blut an seinen Händen ist er doch ziemlich schnell der Hauptverdächtige. Trotzdem passt er zum Buch und auch zur Handlung und auf den ersten Blick klingt er auf jeden Fall interessant. In diesem Buch gibt es mehrere Protagonisten. Da wären zum einen die ermittelnden Hauptkommissare Wächter und Hannes, zum anderen Oliver Baptise. Insgesamt muss man sagen, dass alle drei ihre Päckchen zu tragen haben und keiner von ihnen vor Schicksalsschlägen bewahrt worden ist. Wächter, der leitende Ermittler ist ein Messi, der seine Vergangenheit, in der er geliebte Menschen verloren hat, wohl durch einen Sammelzwang zu kompensieren versucht. Dennoch ist er ein hervorragender Ermittler und äußerst netter Kerl, auch wenn an seinem Schreibtisch ein heilloses Chaos herrscht. Hannes hat auch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und wird während der Ermittlungen damit öfter damit konfrontiert. Seine Probleme sind eher familiärer Natur, denn er muss die Tochter aus seiner ersten Ehe, die plötzlich in seinem Leben aufgetaucht ist, in seine neue Familie integrieren. Darüber ist aber keine der beiden Seiten wirklich glücklich. Zuletzt wäre da noch Oliver. Schnell wird einem bewusst, dass er trotz seinen jungen Alters viel zu viel erlebt hat und überstehen musste. Dabei hat seine Psyche einen ziemlichen Schaden genommen und er neigt zu einer gespaltenen Persönlichkeit, die auch seine Erinnerlungslücken verursacht. Die Handlung ist sehr dicht und es gibt eine ganze Menge an Handlungssträngen, die zusammengeführt werden müssen. Dabei stoßen die Ermittler, vor allem Hannes immer öfter an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Der Fall, aber vor allem ihre Verdächtigen rauben ihnen den letzten Nerv und verlangen einiges von ihnen ab. Dennoch gibt es ab und zu ein paar lustigere Stellen, die das ganze etwas auflockern. So ist der Umgang den ermittelnden Teams doch sehr locker, was zu dem einen oder anderen lässigen Spruch führt. Dennoch sind die Themen die in diesem Buch angesprochen sehr ernst und es hat mich erstaunt was allen in diesem Buch verarbeitet worden ist und welche Tiefe die einzelnen Charaktere am Ende bekommen haben. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich zwischendurch ein paar Mal gefragt habe, warum dieses Buch so gut sein soll, denn es hatte doch einige Längen und ich hätte mir ein etwas schnelleres vorankommen gewünscht. Die Handlung punktet nämlich nicht durch die Spannung sondern durch die Komplexität der einzelnen Charaktere und der Handlung und da muss man sich stellenweise doch etwas durchkämpfen. Trotzdem kann ich es für alle Krimifreunde empfehlen und von mir gibt es 4.5 von 5 Punkte

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