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Rezension zu
Der gewendete Tag

Das Buch bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich mit dem Stil Prousts zu beschäftigen.

Von: Danis Vielfalt
27.07.2021

Die Manesse-Ausgabe zum 150. Geburtstag von Marcel Proust ist nicht nur wunderschön anzuschauen , sondern auch sehr hochwertig gestaltet. Hier kommt Ihr zu der betreffenden Ausgabe: https://www.penguinrandomhouse.de/Buc... Für mich war es das erste Werk von Marcel Proust, ich kenne sein Gesamtwerk nicht. Der gewendete Tag steht mit seinen 19 enthaltenen Geschichten zum Teil nur indirekt mit seinem 7-bändigem Werk zusammen. In diesem Buch sind Abdrucke enthalten, die Marcel Proust für damalige Zeitschriften geschrieben hat, aber auch Textpassagen, Essays und Recherchen, die verändert, oder gar nicht in sein Hauptwerk aufgenommen wurden. Im Prinzip ist Der gewendete Tag eine Auswahl an Pros-Stücken, die auf sein Hauptwerk einstimmen soll, und durch die man sehr gut feststellen kann, ob der Stil des Autos einem als Leser überhaupt zusagt. Der Schreibstil von Marcel Proust ist teilweise etwas kompliziert, manchmal musste ich Passagen aufgrund der langen und verschachtelten Sätze mehrfach lesen. Zudem folgt das Buch keinem Handlungsfaden, sondern die Stücke sind anachronostisch. Was mir aber sehr gut gefiel war der bild- und metaphernreiche Stil von Proust. Beim lesen hatte ich dadurch Bilder vor meinem geistigen Auge, und sogar teilweise Gerüche in der Nase. Sinneseindrücke wecken kann Marcel Proust hervorragend. Proust ist für seine Mischung aus Gesellschaftsporträt der damaligen Zeit (er lebte von 1878 bis 1922 in Frankreich, und starb in Paris), und Epochenroman. Außerdem war die Sozialkritik eines seiner Steckenpferde, was hier auch sehr deutlich rüber kommt. Hauptsächlich berichtet er in zwei sozialen Schichten: dem Adel und dem Bürgertum. Zum einen besucht er Salons, in denen der Adel verkehrt, zum anderen berichtet er oft von Erlebnissen mit und in seiner Familie. Man erfährt Dinge aus seiner behüteten Kindheit - sein Vater war Arzt und die Mutter stammte aus einer jüdischen Bankiersfamilie. Dabei geht es auch um seine eigene Asthmakrankheit, an der er letztendlich starb, und die dazu gebracht hat sich zurück zu ziehen, und durch die er große Ängste entwickelt hat. Fazit: Wenn man sich durch einen Klassiker mit der damaligen Zeit in Frankreich, und der gehobeneren Schicht auseinander setzen will, kommt man an Proust nicht vorbei. Das Buch bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich mit dem Stil Prousts zu beschäftigen.

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