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Rezension zu
Das Haus der vergessenen Kinder

Ein wunderbarer Exkurs in ein interessantes Kapitel der Geschichte!

Von: Buch_zeit
27.08.2021

Heute zeigen wir Euch die deutsche Autorin Clara Frey mit dem Roman „Das Haus der vergessenen Kinder“, der dieses Jahr im Mai erschienen ist und seitdem auf meinem Nachtschränkchen auf mich gewartet hat. Vielen Dank @bloggerportal und @blanvalet.verlag für diesen Exkurs in die deutsche Geschichte. 1940 meldet sich Antoine Mardieu freiwillig um der Vichy Regierung zu dienen und hofft so ein gutes Wort für seine Brüder, die in Kriegsgefangenschaft sind, einzulegen. Relativ schnell wird er in den kleinen Bergort Izieu versetzt. Dort kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung mit Marguérite, die in dem dort ansässigen Kinderheim lebt und arbeitet. Wie es der Zufall so möchte, verlieben die zwei sich unsterblich ineinander und als Antoine erfährt, dass Marguérite eigentlich Margret aus Deutschland ist und noch dazu Jüdin, komm er in einen Gewissenskonflikt. Für welche Werte steht er? Und hat eine Liebe in dieser Zeit und diesen Umständen Bestand? 2021 reist der Historiker Rick mit seiner Großtante Adele an den Bodensee um mehr über seinen im Zweiten Weltkrieg verschollenen Großvater zu erfahren. Dort meldet er sich in seiner Freizeit auch für einen Segelkurs an und macht der charmanten Segellehrerin Valerie schöne Augen. Obwohl Valerie vergeben ist, verlieben die zwei sich unsterblich ineinander und das Glück scheint perfekt, bis Rick immer weiter in den Strudel der Vergangenheit eintaucht und alles was er bisher zu wissen geglaubt hat überdenken muss. Ich bin ein großer Fan von Büchern die einen Teil deutscher Geschichte beleuchten und mir weitere bislang unbekannte Details liefern. So grausam dieser Teil auch war, habe ich mein Wissen über den Schlächter von Izieu und die Thematik der Flüchtlingskinder aus Deutschland nach Frankreich vertieft. Auch die Rolle des Bodensees und besonders der Insel Mainau im Dritten Reich war mir nicht bewusst. Am Ende erhält der Leser noch separat Details zum Wahrheitsgehalt der Ereignisse. Auch von der  Idee der zwei Zeitebenen und den Perspektivwechseln bin ich immer begeistert. Dadurch habe ich das Gefühl für das Thema den Bezug ins „heute“ besser hin zu bekommen und tiefer in die Psyche der Protagonisten einzutauchen. Frey hat in dem Roman durch die Konflikte der Protagonisten eine Welt aufgezeigt, in der es nicht nur schwarz und weiß gibt. Ob Gut oder Böse lässt sich nicht so leicht bestimmen. Man bekommt einen Einblick in die Abgründe der Seelen der Protagonisten und versteht auch den Antihelden Antoine. Die Schuldfrage kann nicht immer eindeutig geklärt werden. Teilweise waren mir die Wendungen etwas zu krass, aber insgesamt ein gelungener Roman!

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