Rezension zu
Was in jener Nacht geschah
Ein bewegendes Familiendrama
Von: Fredi.liestWinnipeg, North End: Stella, eine junge Mutter indigener Abstammung, schaut in einer kalten Winternacht nach ihren Kindern und bemerkt ein schreckliches Verbrechen auf dem benachbarten brachliegenden Gelände von ihrem Fenster aus. Doch die Polizei schenkt ihrer Vermutung, dass vier Personen eine Frau vergewaltigt haben zunächst keinen Glauben. Winnipeg, North End: Stella, eine junge Mutter indigener Abstammung, schaut in einer kalten Winternacht nach ihren Kindern und bemerkt ein schreckliches Verbrechen auf dem benachbarten brachliegenden Gelände von ihrem Fenster aus. Der Roman „Was in jener Nacht geschah" von der kanadischen Autorin Katherena Vermette ist ein vielschichtiges Familiendrama über generationsübergreifenden weiblichen Erfahrungen der psychischen und physischen Gewalt von Männer und Frauen. Vermette erzählt mit ständig wechselnden - meist weiblichen - Perspektiven (aller Seiten: Opfer, Täter, Familienangehörige) von Alltagsrassismus gegenüber den Métis und der indigenen Bevölkerung, von den negative Bindungserfahrungen (Stressnarbe) durch ständig abwesenden Väter und dem Mutterverlust. Bis zum Ende fiel es mir schwer, die familiären Verwandtschaftsverhältnisse nachvollziehen zu können, ein Hinweis auf den Familienstammbaum am Ende des Buches hätte mir geholfen. Das Buch liest sich nicht so einfach weg, denn es ist komplex verschachtelt, hat durchaus auch sperrige Sequenzen in sich. Insgesamt wirken die Leben der Personen im Buch teils dunkel und düster durch die erlebten Traumata, durch die zerbrochenen Träume, teils voller Liebe und Zusammenhalt innerhalb der Familie. Sicherlich keine einfache literarische Kost, aber sehr bewegen.
Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.