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Rezension zu
Der Federmann

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Solide

Von: CogitoLeider
17.06.2015

‚Der Federmann’ hab mich durchaus in Spannung gehalten und die Auflösung war nun zwar nicht gerade sehr überraschend, aber doch geschickt eingefädelt. Dazu noch ein Ermittler, der die üblichen persönlichen Probleme hat, eine ‚Helferin’ und ein paar Gruselszenen – der deutsche Psychothriller also in seiner perfekten Form. Leider ist mir das zu einheitlich und klischeehaft. Und nur an einer Stelle kam so etwas wie Erschrecken auf, und das bei einem eher nebensächlichen Handlungsstrang, bei dem mich Max Bentow mit Einfühlungsvermögen überzeugen konnte. Jedoch ist dies nicht bis zur letzten Konsequenz ausformuliert, was ich sehr schade finde (wer das Buch schon kennt: ich meine die Sache mit Moll). Hier wäre die Chance gewesen, dem meiner Meinung nach eher flachen Nils Trojan ein paar Kanten mehr ‚anzudichten’, der Ansatz ist ja da. Und natürlich fand ich die ganze Sache mit den Vögeln am schlimmsten. Ich weiß, dass das wahrscheinlich nur wenige verstehen, aber wann immer Tiere in das perfide Spiel eingebunden sind, bin ich am Rande des Nervenzusammenbruchs. Allerdings fand ich die Handlung insgesamt sowohl schlüssig wie auch spannend, und mehr muss ein Psychothriller schließlich auch nicht leisten, um solide zu sein. Und ich sehe durchaus das Potential für mehr. Axel Milberg liest gut, doch fehlte mir die Dramatik in seinem Vortrag. Über große Strecken ist er eher märchenonkelhaft, irgendwie zu gutmütig. Zwischendurch überschlägt sich Axel Milberg dann wieder und überforderte mich ein wenig mit diesem Extrem. Also auch hier eher solides Mittelmaß, statt überraschender Inspiration. Fazit? Hausmannskost in Sachen Psychothriller – aber die schmeckt bekanntlich auch ganz gut.

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