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Rezension zu
Provenzalische Geheimnisse

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wohlfühlkrimi mit dem typischen Flair der Provence

Von: Lesen ist
18.06.2015

Ich habe vor einem Jahr »Provenzalische Verwicklungen« gelesen und genossen, also musste der zweite Fall für Pierre Durand auch her. Nach dem dicken Buch von Patrick Rothfuss, das ich davor gelesen habe, hatte ich richtig Lust auf einen gemütlichen Krimi. Pierre Durand ist der Dorfpolizist in Sainte-Valérie, ein von Sophie Bonnet erfundenes Dorf in der Provence. Meistens hat er kaum etwas zu tun, außer Streitereien zu regeln und kleine Diebstähle aufzuklären. Er war Kommissar in Paris, wo er natürlich mit ganz anderen Verbrechen zu tun hatte. Seit ein paar Jahren lebt er nun hier und darf gar nicht in einem Mordfall ermitteln, das ist Sache der »Police Nationale«. In diesem Fall werden die komplizierten Verhältnisse der französischen Polizei etwas erklärt: wer in welchen Fall ermitteln darf und wer nicht. Pierre ist ein sehr sympathischer wenn auch etwas eigenwilliger Protagonist. Er ist auch etwas zerrissen, weil er sein Können als Kommissar einsetzen und Verbrechen aufklären will, auf der anderen Seite aber doch ein ruhiges Leben führen möchte. Er hat ein altes Bauernhaus erworben und will es renovieren lassen, um dort zu leben. Sein erster Fall hat ihn in das Luxushotel Domaine des Grès geführt, wo Charlotte Berg als Köchin arbeitet. Die beiden sind sich näher gekommen und Pierre hat sich verliebt. Seine Arbeit, sein Ärger mit der beauftragten Baufirma, seine Beziehung zu Charlotte und die Tatsache, dass er inzwischen gern gesehen aber doch nicht 100% als Gemeindemitglied im Dorf akzeptiert wird, all das macht den Protagonisten sehr menschlich und auch liebenswert. Ein Junggesellenabschied am Vorabend der Hochzeit endet damit, dass der Bruder der Braut sich wegen einer Wette nackt im Wald versteckt. Doch dann wird er gejagt und mit einer Schrottflinte schlussendlich ermordet. Das erfährt der Leser gleich im Prolog. Doch die Gendarmerie hat den Fall als Jagdunglück abgeschlossen. Die Schwester des Toten bittet Pierre zu ermitteln, weil sie nicht an einen Unfall glaubt. Pierre bekommt die Erlaubnis und die Unterlagen zum Fall vom ermittelnden Beamten. Der Ermordete war ein äußerst unsympathischer Mensch, niemand mochte ihn und es gibt eine ganz Liste von Menschen, die als Täter in Frage kommen. Dazu kommt, dass es Jagdsaison ist und Jäger und Jagdgegner geraten mitten im Dorf aneinander. Reifen werden aufgeschlitzt und Waffen gestohlen. Pierre Durand hat alle Hände voll zu tun. Die Atmosphäre ist wieder einmal herrlich! Sophie Bonnet vermittelt dieses provenzalische Dorfleben auf sehr realistische Weise. Man kann sich die Menschen wirklich gut vorstellen, die einzelnen Charaktere sind hervorragend gezeichnet mit Charme und Eigensinn, sympathisch und unsympathisch. Es ist Herbst in der Provence, der Sommer hat sich verabschiedet aber der Winter ist noch lang nicht da. Es ist die Zeit der Weinlese, der Jagd und herrlichen Kürbis- und Wildgerichten. Man riecht die gute Luft, schmeckt fast das köstliche Essen und genießt einfach das einzigartige und wunderbare Gefühl der Provence. Der Fall ist verzwickt und die Liste der Verdächtigen wird nicht wirklich kleiner. Der Ermordete hat sich viele Feinde gemacht und es ist die Frage, was war das Motiv? War es Rache oder Hass? Steckt eine Erpressung dahinter? Wer wusste, dass sich Franck Pabion zu dieser früher Morgenstunde im Wald aufhielt? Ich hatte einen Verdacht, lag aber vollkommen daneben! Bis zur Aufklärung blieb es ein Rätsel, wobei das Motiv mich letztendlich doch nicht so überzeugt hat. Nebenbei werden ein paar andere Verbrechen aufgeklärt und Täter gefasst. Am Ende des Buches steht Pierre Durand vor einer wichtigen Entscheidung seine Zukunft betreffend, so kann man gespannt sein was im nächsten Buch passiert und wie seine Entscheidung ausfallen wird. Alles in allem ein gemütlicher Wohlfühlkrimi mit dem typischen Flair der herrlichen französischen Provence. Was mich mehr begeistern konnte als der Fall selbst, war die Atmosphäre und die Charaktere. Sie überzeugen durch Glaubwürdigkeit und Charme. Als Bonus gibt es hinten im Buch drei Rezepte von typisch provenzalischen Gerichten, die im Buch vorkommen!

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