Rezension zu
Wahre Verbrechen

Die Schweizerin Christine Brand war lange Zeit als Gerichtsreporterin für die Schweizer Medienwelt aktiv. In diesem Buch beschreibt sie sechs Kriminalfälle, die ihr besonders in Erinnerung geblieben sind. Sie schildert sehr anschaulich die menschlichen Abgründe, die hinter den Taten stecken. Dabei beschreibt sie sehr detailreich die Vorgeschichte der Täter, ihre Nöte und Beweggründe. Auch die zum Teil sehr schwierige Aufgabe der Richter, den wahren Tathergang zu rekonstruieren wird thematisiert. Oft bleibt es leider nur ein Stochern im Nebel und Recht sprechen bedeutet eben vielfach nicht, Gerechtigkeit wieder herzustellen. Zudem macht die Autorin deutlich, was für eine Zumutung bisweilen die Verhandlungen vor Gericht für die Hinterbliebenen der Opfer sind. Wie sich Täter dort geben ist für viele Angehörige nur schwer erträglich. Die Täter haben zum Teil nicht nur das Leben ihrer Opfer zerstört, sondern auch das der Hinterbliebenen. Leider sind die Beschreibungen der einzelnen Fälle bisweilen etwas langatmig, was dem Leseeindruck insgesamt schadet. Da wäre an manchen Stellen eine gestrafftere Schilderung schöner gewesen. Trotz allem ist das Buch gut zu lesen und gibt all jenen, die sich für Kriminalfälle interessieren Einblick in die Gedankenwelt der Täter und die Gefühlswelt der Opferangehörigen.