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Rezension zu
In die Arme der Flut

Das Leben nach dem Suizid

Von: Doris Day
10.10.2021

Luke ist auf dem Weg zur Arbeit, überquert eine Brücke und, da er ohnehin keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht, beschließt, sich von der Brücke zu stürzen. Als Nebel aufzieht, hält er einen Moment inne, denkt über sein Leben noch einmal nach und springt dann doch nicht. Aber dann springt er doch noch, allerdings nicht, um sich das Leben zu nehmen, sonder um ein Leben zu retten: das Leben eines Jungen, den er von der Brücke aus im Wasser ertrinken sieht. Die Heldentat bringt ihn in die Medien. Er wird mitten im Wahlkampf das Objekt der Begierde von Politikern, die sich über dieses Ereignis profilieren wollen. Irgendwie verselbständigt sich die Sache dermaßen, so das Luk nicht mehr wirklich Herr über sein Leben ist. Die Medien spielen ihre Macht aus. Der Junge Paul, der von Luk gerettet wurde, ist nach der Rettung erstmal nur eine Randfigur im Roman, aber das ändert sich im Verlauf der Geschichte. Paul ist das Kind eines abdachlosen ters, dem das Sorgerecht entzogen wurde. Das ist der Punkt, an dem das Leben von Luk und Paul sich in gewisser Weise miteinander verbindet. Hier sei nicht zu viel verraten, nimmt doch die Geschichte eine überraschende Wendung am Ende. Der Roman hat einige Längen, vor allen Dingen am Anfang. Die Gedankengänge von Luk werden in epischer Tiefe geschildert, allerdings in sehr bildhafter, poetischen Sprache, wobei die Gründe für die Lebensmüdigkeit von Luk für mich eher befremdlich sind. Für mch ist der Roman quasi ein Psychogram, in dem es sehr in die Tiefe und Widersprüchlichkeiten eines Mannes geht, der in seiner Jugend einen Unfall erlitten hat, von dem er sich nie wirklich erholt hat. Schwere Kost für Menschen, für die ein Glas eher halb leer als halbvoll ist. - Dennoch interessant!

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