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Rezension zu
Mansfield Park

Immer wieder hörenswert

Von: welterlesen
10.11.2021

Was gibt es schöneres an einem grauen Novembertag, als eine Reise in ein anderes Land und eine andere Zeit mit Jane Austen. Wer erinnert sich nicht an die sagenhafte BBC-Miniserie von Pride and Prejudice mit Colin Firth? Ob es nun am extrem gut aussehenden Hauptdarsteller oder der wunderbaren Verfilmung lag, ich würde jetzt gerne behaupten, ich weiß es nicht, aber ich muss zugeben, Colin Firth ist einzig und allein dafür verantwortlich, dass ich zum ganz großen Jane-Austen-Fan wurde. Im Anschluss an die Fernsehserie habe ich ihre Bücher in einem Rutsch gelesen und war traurig, dass sie nur sechs Romane geschrieben hat. Inzwischen ist ein bisschen Zeit verstrichen und die Details sind ein wenig verschwommen, so dass ein Re-Read unbedingt notwendig wurde. Die Hörspielverfassung von „Mansfield Park“ habe ich sozusagen genau zum richtigen Zeitpunkt entdeckt. Warum ausgerechnet „Mansfield Park“? Eigentlich war Fanny Price für mich immer die Heldin Austens, die mich am wenigsten begeistern konnte. Deswegen konnte ich mich an den Inhalt des Buches am wenigsten erinnern. Und was soll ich sagen? Auch nach meiner zweiten Begegnung mit ihr ist mir Fanny im Vergleich zu Elinor und Marianne aus „Sense and Sensibility“, „Emma“ und vor allem meiner Lieblingsheldin Elizabeth Bennet aus „Pride and Prejudice“ noch immer zu brav. Aber die Hörspielfassung des SWR2 ist absolut hörenswert und phantastisch. Das liegt nicht zuletzt an der großartigen Erzählerin Sophie Rois. Ihr Vortrag ist an jeder Stelle von dieser „Austenschen“ Ironie getragen, die bereits die Bücher so lesenswert machen. Kurz zum Inhalt: Fannie, zweites von sechs Kindern einer eher ärmlichen Familie, wächst bei ihrer reichen Verwandtschaft auf. Ihre Tante und drei ihrer Sprösslinge behandeln sie eher von oben herab, nur einer der Brüder, Edmund ist immer nett zu ihr. In diesen verliebt sie sich natürlich. Es wäre jetzt nicht Jane Austen, wenn nicht noch ein paar Irrungen und Wirrungen das Zueinanderfinden der beiden etwas verzögern würden. Es ist bei Jane Austen ja nicht in erster Linie der Plot, der den Zauber ihrer Bücher ausmacht, sondern die Art, wie sie schreibt, wie sie die Zwänge ihrer Zeit humorvoll und ironisch auf die Schippe nimmt. In der Hörspielfassung hervorragend umgesetzt! Ich werde mir auf jeden Fall auch alle anderen Hörspiele dieser Reihe anhören!

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