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Rezension zu
Die andere Hälfte der Welt

Berührend, erschreckend und hoch aktuell

Von: Lea
16.11.2021

Der dystopische Roman "Die andere Hälfte der Welt" von Christina Sweeney-Baird befasst sich mit zwei sehr aktuellen Themen: einer Pandemie und der Rolle der Frau in unserer modernen Gesellschaft. Ein zunächst harmlos scheinendes Virus entpuppt sich als grausame Krankheit, die mit höchster Wahrscheinlichkeit zum Tod führt. Besonders erschreckend ist, dass nur Männer zu Opfern werden, die Frauen sind lediglich Überträger des Virus, stellen somit aber eine riesige Gefahr für ihre Ehemänner, Väter, Söhne, Brüder, Freunde usw. dar. Von heute auf morgen verändert sich die ganze Welt. Menschen begeben sich in Quarantäne um sich und ihre Mitmenschen zu schützen, leider oftmals vergebens. Die meisten Männer sterben und während die Frauen mit ihrer Trauer um ihre Familien zu kämpfen haben, müssen sie sich gleichzeitig an die neue männerlose Gesellschaft anpassen und ihre Aufgaben übernehmen. Die Autorin erzählt die Geschehnisse aus vielen verschiedenen Perspektiven, was zum einen eine große Komplexität schafft und zum anderen dazu führt, dass diese Pandemie und die damit verbundenen Veränderungen aus unterschiedlichen Sichtweisen beleuchtet werden. Der Leser fühlt sich sehr in die Situationen der einzelnen Menschen hereinversetzt und ist deshalb hin und her gerissen von verschiedenen Emotionen. Man spürt die Trauer, Wut und Verzweiflung der Frauen und der Männer, die jede Minute damit rechnen müssen, sterben zu können. Allerdings bringt die Pandemie nicht nur Schlechtes mit sich, auch positive Auswirkungen werden berücksichtigt. Besonders interessant sind auch die unterschiedlichen Textformen, die in dem Roman verwendet wurden: Passagen in Form von Zeitungsartikeln und Briefen ergänzen den Text und machen ihn noch spannender. Insgesamt ist aber dennoch eine klare Einheit zu erkennen und man kann der Handlung gut folgen, da das Buch chronologisch aufgebaut ist. Der Autorin ist es gut gelungen, in einem fesselnden und ergreifenden Roman viele verschiedene gesellschaftliche Themen einzubringen, über welche man nachhaltig nachdenkt. Vor allem die Rollen von Männern und Frauen werden völlig neu verteilt und müssen überdacht werden. Insgesamt ist der Roman "Die andere Hälfte der Welt" auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Abgerundet wird das Leseerlebnis durch ein paar Anmerkungen der Autorin. Dort erfährt man auch, dass sie bereits 2018, also vor der Corona-Pandemie, begann, ihr Buch zu schreiben. Dies ist eine Tatsache, die man beim Lesen des Buches durchaus berücksichtigen sollte. Insgesamt ist es Christina Sweeney-Baird gelungen, einen sehr guten Debütroman zu verfassen. Ich freue mich bereits auf ihr zweites Buch.

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