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Rezension zu
Barbarotti und der schwermütige Busfahrer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schwermütig und tiefgründig

Von: Lesefruechte
16.01.2022

Schwermut stellt einen durch Niedergeschlagen sein, düster-traurige Stimmung, innere Leere o. Ä. gekennzeichneter, alle Tatkraft lähmender Zustand dar. Eine Grundstimmung, die sich durch das ganze Buch „Barbarotti und der Schwermütige Busfahrer“ von Hakan Nesser zieht. Nicht nur ist der erwähnte Busfahrer von Melancholie und Schwermut geprägt. Auch die gesamt Atmosphäre des Buches wirkt teilweise bedrückend. Nach einem tödlichen Gebrauch ihrer Schusswaffe, um schlimmeres zu verhindern, durch Eva Backmann wird gegen Barbarotti und Backmann intern ermittelt. Das Paar, sowohl in beruflicher als auch privater Hinsicht, begibt sich auf die Insel Gotland, um von ihrer Arbeit Abstand zu gewinnen und stößt dabei wieder auf einen fast sechs Jahre alten Fall, in dem sie beide ermittelt haben. Damals ist ein Mann verschwunden, seine Leiche wurde nie gefunden und jetzt mein Barbarotti er erkenne den Busfahrer in einem Mann auf einem roten Fahrrad wieder. Der Schreibstil ist flüssig lesbar und sehr angenehm. Vergleiche und eine bildhafte Sprache erleichtern der Fantasie, sich die Natur der Insel Gotland und jede weitere Umgebung vorzustellen. Zeitlich wechselt die Handlung zwischen 2013 und 2018 hin und her, sodass man Einblicke in den damaligen Fall und die Ermittlungsarbeit, sowie in die Aufzeichnungen des „schwermütigen Busfahrers“ Albert Runge erhält. Letztere sind prägend für die Wahrnehmung des Opfers und des Falles. Dabei nimmt die Handlung einen sehr ruhigen Verlauf. Zwar hat das Buch bei mir kein übermäßiges Nervenkribbeln hervor gerufen. Dennoch war der Roman auf seine Art und Weise spannend, da bis zum Ende unklar ist, was nun wirklich geschehen ist. Meine Vermutungen, haben sich dabei immer wieder als falsch erwiesen. Hakan Nesser ist also immer wieder gelungen mich in die irre zu leiten, sodass ich vom Ende sehr überrascht war. Gedanken über Gott, die Welt und philosophische Themen, fließen, wie nebenbei, in die Geschichte ein und runden das Bild von Barbarotti, seine Denkweise und Gedankenströme ab. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass sich die Handlung zieht und nicht viel passiert. Dennoch habe ich dies als durchaus passend für die gesamte Geschichte empfunden, da es die im Titel erwähnte Schwermütigkeit verstärkt hat. Wer eine spannungsgeladene und rasante Geschichte erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Wer aber sich für einen ruhigen Verlauf und die Erzählweise Hakan Nessers begeistern kann und sich dabei Überraschungsmomente wünscht, kann ich empfehlen zu dem Buch zu greifen.

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