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Rezension zu
Wild Cards - Der Sieg der Verlierer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Verwirrende Fortsetzung

Von: InsiEule
29.06.2015

Darum geht es: Ein Jahr ist vergangen seit die Helden Bugsy, Amazing Bubbles, Drummer Boy und Co. an der ersten Staffel von American Hero teilgenommen haben. Mittlerweile läuft die zweite Staffel dieser Show und die ehemaligen Helden haben sich auf dem Erdball verstreut. Sie gehören nun dem Komitee an, welches die Asse und Joker in krisenreiche Einsatzgebiete entsendet, um dort Konflikte zu lösen und notfalls mit Gewalt beizulegen. Das Komitee mischt sich auch ein, als in einem kleinen Ort in Texas eine vermeintliche Atombombe hoch geht. Doch die Explosion wurde von einem kleinen, pummeligen Jungen namens Drake ausgelöst, der seine mächte Ass-Kraft nicht beherrscht. Drake soll weggesperrt werden, doch ihm gelingt die Flucht, als herauskommt, was man ungeheuerliches mit ihm vor hat. Und wieder einmal stehen unsere Helden vor der Frage: Was macht einen Helden aus? Und kämpfe ich tatsächlich für das Gute? So fand ich es: Ich hatte mich im Vorfeld sehr auf den 2. Band dieser Reihe gefreut, da ich den 1. Band schon ziemlich gut fand und neugierig war, wie es mit den Protagonisten weiter geht. Aber als ich dann anfing zu lesen hatte ich eigentlich mehr Fragezeichen im Kopf als alles andere. Ich habe beim Einstieg in die Geschichte schon gemerkt, dass ich nicht wirklich verstehe, was da Sache ist. Dieses Gefühl hat sich auch im Laufe des Buches nicht wirklich gelegt. Immer wieder mal habe ich gedacht, ich hätte etwas überlesen oder ausgelassen (habe ich aber nicht). Was im 1. Band noch gut geklappt und sich gar nicht großartig bemerkbar gemacht hatte, nämlich dass die Übersetzung der Reihe bei Band 18 des Originals beginnt und von vielen unterschiedlichen Autoren geschrieben wird, hat man hier schon um einiges deutlicher gemerkt. Alles wirkte ein wenig zusammenhanglos und mir fehlte einfach zu viel Hintergrundinformation um so richtig in die Geschichte abtauchen zu können. Gerade bei den doch sehr Politik-lastigen Abschnitten hätte ich mir mehr Infos gewünscht, weil das ja auch nicht gerade ein einfaches Thema ist. Die politischen Konflikte spielen eine deutlich größere Rolle als im 1. Band und es wird sich sehr viel auf Ölkrisen und damit verbundene Machtspielchen konzentriert. Allgemein ist das Buch von der Komplexität her nochmal eine Steigerung zum Vorgänger. Man muss schon sehr konzentriert bei der Sache sein um nicht völlig den Faden zu verlieren. Auch war es für meinen Geschmack nicht nur zu verwirrend an manchen Stellen, sondern auch was Sex angeht, wurde nochmal eine ordentliche Schippe draufgelegt. Mir war das zeitweise etwas zu viel, weil da ja wirklich jeder mit jedem und der betrügt den und... Puh. Zum Glück gab es dann aber auch wieder Passagen und Handlungsstränge die ich sehr wohl interessant fand und die ich gerne weiterverfolgt habe. Gerade die Story um Drake hat mir sehr gut gefallen, da auch mal richtig Spannung aufgekommen ist. Es gab neben Drake auch noch andere neue Charaktere zu entdecken. Einige mochte ich mehr, andere weniger, aber das ist ja normal und war auch im 1. Band schon so. Davon wie und mit welchen Fähigkeiten die Charaktere gestaltet wurden, war ich aber auch hier wieder sehr angetan. Genauso verhält es sich mit dem Schreibstil, bzw. mit den Schreibstilen. Man hat zwar schon ein bisschen die Unterschiede zwischen den einzelnen Autoren herauslesen können, aber das war jetzt kein sehr krasser Störfaktor (was auch an der Übersetzung liegen mag). Natürlich gefielen mir auch hier wieder ein paar Autoren mehr als andere, vor allem auch, wie sie die Charaktere der anderen Autoren in ihre Passage mit einbringen fand ich ab und zu etwas gewöhnungsbedürftig und ich habe mich schon manchmal gefragt, ob die ursprüngliche Idee dieses Charakters von seinem Erschaffer so gedacht war. George R.R. Martin selbst hat in diesem Band diesmal übrigens kein einziges Kapitel geschrieben, was ich als Fan ein bisschen schade fand. Mein Fazit: Leider eine etwas enttäuschende Fortsetzung bei der mir der Zusammenhang teilweise fehlte und durch einige Verwirrungen der Lesefluss ziemlich gestört wurde. Die Charaktere und die Grundidee sind aber nach wie vor interessant und vielschichtig. An den 1. Band reicht es aber meines Erachtens nicht heran. Wem also Band 1 schon nicht so gut gefallen hat, der wird mit Band 2 sicherlich keine Freude haben. Ich denke ich werde den 3. Band noch lesen, wenn er erscheint, in der Hoffnung, dass der wieder besser ist.

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