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Rezension zu
Der Funke des Lebens

Das geht eindeutig besser

Von: Buchperlenblog
27.01.2022

Jodi Picoult ist bekannt dafür, dass sie sich nicht scheut, medizinische, politische und generell schwere Themen anzupacken und sie in einem mitreißenden Strudel zu verwandeln. Diesmal jedoch plätschert die Geschichte eher wie kleines Rinnsal dahin und lässt viel von dem vermissen, was Picoults Bücher sonst für mich ausgemacht haben. Es ist bereits 17 Uhr, als wir mitten hinein geworfen werden in den seit vielen Stunden andauernden Amoklauf in der Frauenklinik in Jackson. Es gibt Verletzte und auch Tote und einen Schützen, der aus uns noch unbekannten Gründen ein persönliches Problem mit Abtreibungen zu haben scheint. Hugh McElroy steht auf der anderen Seite der Klinik und telefoniert immer wieder mit ihm, verhandelt, will seine Tochter frei sehen. Dann schwenkt die Handlung auf die Geiseln, jede von ihnen hat eigene Gründe, in dieser Klinik zu sein, und diese haben nicht immer etwas mit einer Abtreibung zutun. Gewohnt facettenreich beleuchtet die Autorin das Für und Wider einer solchen Klinik, persönliche Meinungen und Gründe und findet auch sonst noch recht viel Platz, um lehrhaft immer wieder den Finger zu heben. Und genau das ging mir mit der Zeit fürchterlich gegen den Strich. Informationen rund um das Thema Abtreibungen sind gut und wichtig, aber die Worte, die sie ihren Protagonisten dafür in den Mund legt, wirken unglaublich steif und lehrbuchhaft, immer mit dem Zeigestock auf die Tafel klopfend. Mag man sich daran einigermaßen gewöhnt haben, folgt die nächste Irritation. Es ist plötzlich nicht mehr 17 Uhr sondern eine Stunde zuvor, denn die Geschichte rollt sich von hinten auf. Wer gerade noch tot war, lebt plötzlich wieder, schmiedet vielleicht noch Fluchtpläne. Das mag innovativ klingen, nimmt aber dem grundlegenden Spannungsbogen völlig die Luft raus, denn wozu Pläne schmieden, wenn der Leser doch schon weiß, dass alles den Bach runtergehen wird? Tatsächlich hat mir diese Erzählweise nicht sonderlich zugesagt und mich ehrlicherweise eher aus dem Konzept gebracht. Mir war es schlichtweg egal, wie die Geiseln den Schützen überwältigen wollten, wusste ich doch bereits, wie es endet. Und so habe ich nach einigen Seiten angefangen vor zu blättern, quer zu lesen, habe weiterhin den Lehrerfinger wahrgenommen, und wieder weitergeblättert. Schade, Jodi, das geht eindeutig besser!

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